Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank will offenbar ihren Vorstandschef loswerden. Zwar läuft John Cryans Vertrag noch zwei Jahre, aber schon jetzt sucht Aufsichtsratschef Paul Achleitner einen Nachfolger für den Spitzenmanager, wie die Süddeutsche Zeitung aus informierten Kreisen erfuhr. Zuvor hatte auch die britische Zeitung The Times über die Personalsuche berichtet. Die sich verdichtenden Hinweise auf Cryans mögliche Ablösung zeigen, wie groß die Probleme bei der Deutschen Bank sind. (SZ S. 1, 15/Handelsblatt S. 4/FAZ S. 15/Börsen-Zeitung S. 2/Welt S. 9)
AIRBUS - Der frühere Telekom-Chef Rene Obermann gilt als Favorit für das Amt des Verwaltungsratsvorsitzenden bei Airbus. Das erfuhr das Handelsblatt aus Berliner Regierungs- und Diplomatenkreisen. Allerdings gibt es noch keinen formalen Beschluss über die Besetzung des Postens. Die größten Aktionäre beim Luft- und Raumfahrtkonzern sind Deutschland und Frankreich mit jeweils 11,1 Prozent. (Handelsblatt S. 14)
BERTELSMANN - Mit dem geplanten Verkauf des Callcenter-Geschäfts der Dienstleistungstochter Arvato - das Geschäft steht für einen Umsatz von etwa 1 Milliarde Euro - rückt das mittelfristige Umsatzziel von Bertelsmann in die Ferne. "Realistischerweise muss man sagen, dass das Umsatzziel von 20 Milliarden Euro bis 2020 ohne größere Akquisition relativ ambitioniert ist, und größere Akquisitionen stehen weiterhin nicht auf der Tagesordnung", sagte Finanzchef Bernd Hirsch im Interview. Momentan lege Bertelsmann den Fokus stärker auf die Zukunftsfähigkeit des Portfolios. (Börsen-Zeitung S. 8)
BERTELSMANN - Bertelsmann-Chef Thomas Rabe kritisiert das Netzwerk Facebook für seinen Umgang mit den Daten seiner Nutzer. "Facebook muss sich der Frage stellen, ob die Kontrollmechanismen funktionieren. Es ist ein Vertrauensschaden entstanden, der weit über Facebook hinausgeht", sagte Rabe. Der Medienmanager stellt eine "mögliche Einflussnahme bei Wahlen, die Verbreitung von Falschnachrichten und Hasskommentaren, die Marktmacht von Facebook, aber auch ein allgemeines Unwohlsein der Menschen, was die Nutzung ihrer Daten angeht" fest. Rabe bezeichnete Cambridge Analytica als einen "Extremfall". (Handelsblatt S. 16/SZ S. 19)
BURDA - Im Internet läuft viel schief, sagt Paul-Bernhard Kallen, der Chef der Hubert Burda Media. Er fordert neue Regeln für Facebook, Google & Co. und mehr Selbstdisziplin von ARD und ZDF. (FAZ S. 22)
TOLL COLLECT - Die Bundesregierung und das Maut-Konsortium Toll Collect streiten sich nun schon seit 2004 vor einem Schiedsgericht um Milliardensummen. Der Grund: Der verpatzte Start der Lkw-Maut vor mehr als einer Dekade. Schließlich sollte die Abgabe eigentlich bereits 2003 erhoben werden. Doch das Konsortium brachte die Maut erst Anfang 2005 auf die Straße. Worüber genau vor Gericht gerungen wird, ist Verschlusssache - die Verhandlungen finden hinter verschlossenen Türen statt. Doch nun sickert durch: Die Kosten des Streits explodieren. Bislang haben die beiden Verfahren für den Bund bereits Kosten von knapp einer Viertel Milliarde Euro verursacht. Das Bundesverkehrsministerium räumte gegenüber Parlamentariern nun ein, dass der Rechtsstreit dem Staat und damit den Steuerzahlern bislang Kosten von 244,6 Millionen Euro eingebrockt hat - vor allem für Anwälte. (SZ S. 15)
NORDEX - Der unter Druck stehende Windturbinenbauer Nordex sieht sich trotz anhaltender Flaute im Windenergiesektor gut durchfinanziert, bis in wenigen Jahren das Geschäft wieder anziehen sollte. Firmenchef Jose Luis Blanco, der am Dienstag in Frankfurt für 2018 weiterhin sinkende Umsätze und einen Nettoverlust ankündigte, zeigte sich im Gespräch mit der Börsen-Zeitung zumindest langfristig optimistisch. (Börsen-Zeitung S. 7)
METRO - Der Handelskonzern Metro hat für seine Supermarkt-Tochter Real die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft platzen lassen. Real steigt zudem aus dem Handelsverband HDE aus. Damit kann Real auch mit anderen Gewerkschaften einen Haustarifvertrag abschließen. Metro-Chef Olaf Koch warf Verdi vor, Absprachen nicht einzuhalten. (Handelsblatt S. 20)
APO-BANK - "Die Bank modernisieren, die Prozesse überarbeiten, viel effizienter werden, die Produktwelt überdenken, den Kunden mehr Convenience bieten, letztlich unser Geschäftsmodell in weiten Teilen aktualisieren" - so sieht die Agenda von Ulrich Sommer aus, seit September vorigen Jahres Vorstandsvorsitzender der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank). Sommer sieht die größte genossenschaftliche Primärbank als Haus an der Schnittstelle von Bankenmarkt und Gesundheitsmarkt doppelt von "tiefgreifenden Strukturveränderungen" betroffen, wie er im Interview der Börsen-Zeitung sagt. (Börsen-Zeitung S. 3)
NORD STREAM 2 - Die umstrittene Gasleitung Nord Stream 2 kann in Deutschland gebaut werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erteilte nach Angaben der Projektgesellschaft die letzte erforderliche Genehmigung für einen 30 km langen Abschnitt der Trasse. "Sämtliche Genehmigungen für den deutschen Abschnitt liegen nun vor", teilte das Unternehmen mit. (FAZ S. 17)
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March 28, 2018 00:29 ET (04:29 GMT)
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