TAGESTHEMA
Der Softwarekonzern Oracle hat in einem milliardenschweren Urheberrechtsstreit gegen die Alphabet-Tochter Google einen Sieg errungen. Ein Bundesberufungsgericht urteilte am Dienstag, dass die Nutzung der Java-Programmiertechnologie von Oracle durch Google unzulässig war. Der Fall reicht zurück bis ins Jahr 2010. Damals hatte Oracle Google vorgeworfen, sein Smartphone-Betriebssystem Android verletze Urheberrechte im Zusammenhang mit der Plattform Java von Oracle und forderte Milliarden von Dollar an Schadenersatz. Der Rechtsstreit wurde in zwei Verfahren verhandelt. In dem einen Verfahren hatte eine Jury geurteilt, dass die Nutzung des Java-Codes eine "lautere Nutzung" im Sinne des Bundesurheberrechtes sei. Diese Entscheidung wurde nun von dem Bundesberufungsgericht gekippt. "Wir kommen zu dem Schluss, dass die Verwendung der Java-API-Pakete durch Google rechtlich nicht lauter war", schrieb das Gericht in einer 56-seitigen Stellungnahme und verwies den Fall zurück an ein niedrigeres Gericht. Im nächsten Prozess geht es nun um die Höhe des Schadensersatzes, der Oracle von Google zusteht.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
SLM SOLUTIONS
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das Geschäftsjahr (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
PROG PROG PROG Gj Gj17 ggVj Zahl Gj16 Umsatz 89 +11% 5 81 EBITDA bereinigt 3,6 +20% 4 3,0 Konzernergebnis -2,2 -- 4 -3,4 Ergebnis je Aktie -0,14 -- 4 -0,19
Weitere Termine:
07:00 DE/SMA Solar Technology AG, ausführliches Jahresergebnis
07:30 DE/Scout24 AG, ausführliches Jahresergebnis
07:30 DE/Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), ausführliches Jahresergebnis
08:00 DE/Singulus Technologies AG, Jahresergebnis
08:30 DE/Cancom SE, ausführliches Jahresergebnis
09:20 DE/Cyan AG, Erstnotiz im Segment Scale der Ffm Börse
10:30 DE/Isra Vision Systems AG, HV
10:45 DE/Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG), Jahresergebnis
13:00 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 4Q
Im Laufe des Tages
- DE/Hapag-Lloyd AG, ausführliches Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator April PROGNOSE: 10,7 Punkte zuvor: 10,8 Punkte -FR 08:45 Verbrauchervertrauen März PROGNOSE: 100 zuvor: 100 -US 14:30 BIP 4Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +2,7% gg Vq 2. Veröff.: +2,5% gg Vq 3. Quartal: +3,2% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +2,3% gg Vq 2. Veröff.: +2,3% gg Vq 3. Quartal: +2,1% gg Vq 16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion 0,95-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2023 im Volumen von 2,0 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 2,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2028 im Volumen von 2,5 bis 3,0 Mrd EUR Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit April 2025 im Volumen von 1,5 bis 2,0 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX zuletzt +/- % DAX 11.970,83 1,56 DAX-Future 11.855,50 -0,52 XDAX 11.852,63 -0,52 MDAX 25.489,57 1,41 TecDAX 2.555,32 1,71 EuroStoxx50 3.316,95 1,17 Stoxx50 2.933,77 1,35 Dow-Jones 23.857,71 -1,43 S&P-500-Index 2.612,62 -1,73 Nasdaq-Comp. 7.008,81 -2,93 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 159,38% +61
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Nach der kräftigen Erholung am Vortag dürften die Notierungen an Europas Börsen zur Eröffnung am Mittwoch wieder auf Talfahrt gehen. Derzeit zeichnet sich für den DAX ein Handelsstart bei 11.870 Punkten ab und damit knapp 100 Punkten unter dem Schlusskurs am Montag. Nach der Entspannung vom Wochenbeginn nimmt die Risikoaversion unter den Anlegern wieder zu. Ursächlich sind negative Vorgaben von Wall Street - hier geriet vor allem der Technologiesektor im späten Handel unter erheblichen Abgabedruck.
Unter den Anlegern geht die Angst vor einer schärferen Regulierung des Sektors infolge des Datenskandals rund um Cambridge Analytica um. Auch soll die US-Regierung Pläne haben, Investitionen in den Sektor durch ausländische Investoren einzuschränken. Nach den konzilianten Tönen aus China und dem Weißen Haus vom Wochenende scheint damit das Thema Protektionismus wieder auf der Agenda. Wie die Deutsche Bank unlängst anmerkte, dürfte der drohende Handelskonflikt die Börsen für längere Zeit belasten.
RÜCKBLICK: Fest - Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA sorgte am Dienstag für steigende Kurse. Dennoch blieben Anleger vorsichtig. Zu unberechenbar ist die Position des Weißen Hauses, die sich jederzeit ändern kann. Honoriert wurde der Rückzug von Novartis aus dem Gemeinschaftsunternehmen für rezeptfreie Medikamente mit Glaxosmithkline. Novartis gewannen 2,1 Prozent und Glaxosmithkline 4,9 Prozent. Akzo Nobel stiegen infolge des Verkaufs des Spezialchemiegeschäfts an den US-Finanzinvestor Carlyle um 3,5 Prozent. Den größten Teil der Nettoeinnahmen von 7,5 Milliarden Euro will das Unternehmen an seine Aktionäre weiterreichen. Casino trat die Flucht nach vorn an und ging eine Allianz mit Amazon zur Lieferung von Nahrungsmitteln in Paris und Umgebung ein. Casino gewannen 3,8 Prozent. H&M fielen um 5 Prozent. Hier brach der Nettogewinn um 44 Prozent ein.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Bei Deutscher Bank spekulierte die Financial Times über einen neuen Vorstandsvorsitzenden. CEO John Cryan steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Die Aktien gewannen 1,1 Prozent. Für Commerzbank ging es dagegen um 0,4 Prozent nach unten. Gefragt waren Zykliker: BASF oder etwa Thyssenkrupp gewannen jeweils 2,1 Prozent. Tagesgewinner im DAX waren Deutsche Börse mit einem Plus von 3,5 Prozent - die Unsicherheiten an den Finanzmärkten spielten dem Börsenbetreiber weiter in die Hände. Süss Microtec verloren 8,8 Prozent nach den endgültigen Geschäftszahlen. Grund seien aber nicht die Zahlen, sondern der Ausblick, hieß es. Bei Südzucker kam es zu Anschlussverkäufen, die Aktie gab 7,1 Prozent nach. Das Unternehmen hatte am Vortag einen schwachen Ausblick geliefert. Aktuell will Coca-Cola in Großbritannien den Zuckeranteil in der Marke Sprite halbieren. Für Medigene ging um 13,1 Prozent nach oben. Fundamentale Nachrichten gab es nicht. Die Aktie werde stark von spekulativen Interessen in die eine oder andere Richtung getrieben, hieß es. Indus rückten nach endgültigen Geschäftszahlen um 1,8 Prozent vor. Das Unternehmen hat eine Dividende über der Warburg-Schätzung angekündigt.
XETRA-NACHBÖRSE
Laut einem Händler sind deutsche Aktien im nachbörslichen Geschäft ihren US-Pendants gen Süden gefolgt. "In so einer Situation zeigt der Markt kein Eigenleben mehr", sagte der Marktteilnehmer. An der Wall Street vollzog sich vor allem ein Ausverkauf bei Technologiewerten. Daher hätten auch deutsche Sektoraktien zu den schwächsten gezählt. So wurden SAP und Infineon 1,7 bzw. 1,8 Prozent tiefer gestellt.
USA / WALL STREET
Sehr schwach - Die Frage, ob die Vortagesrally eine technische Gegenreaktion oder Erleichterung über die Entspannung im globalen Handelskonflikt war, blieb unbeantwortet. Vor allem Technologiewerte erlebten einen Ausverkauf - belastet von Berichten, das Weiße Haus könnte gegen chinesische Investitionen in US-Technologieunternehmen vorgehen. Während defensive Branchen mit einem blauen Auge davonkamen, zählten Technologiewerte zu den klaren Verlierern. Die Sektoren Halbleiter und Software büßten 4,0 bzw. 3,7 Prozent ein und drückten auch die Nasdaq. Laut Berichten geht Facebook-CEO Mark Zuckerberg davon aus, dass er nach dem jüngsten Datenskandal vor einen Kongressausschuss geladen wird. Dort dürften auch Vertreter von Google und Twitter erscheinen. Facebook stürzten um 4,9 Prozent ab, Alphabet um 4,5 Prozent und Twitter gar um 12 Prozent. Nach dem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Auto von Uber stellte Nvidia ihre Tests bis auf Weiteres ein. Das Papier sank um 7,8 Prozent. Microsoft verloren 4,6 Prozent. Gegen den Trend legten GE um 4,3 Prozent zu. Am Markt machten Spekulationen die Runde, Großinvestor Warren Buffett könnte bei dem Mischkonzern groß einsteigen. Apple präsentierte einige Neuheiten, die Titel litten aber unter der Schwäche der Technologiewerte und gaben 2,6 Prozent ab.
Bei Renten setzte im späten Geschäft eine regelrechte Rally ein, die Renditen gingen auf Talfahrt und folgten dem Aktienmarkt. Die Zehnjahresrendite sank auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Rentenhändler betonten die Widerstandsfähigkeit des Marktes angesichts des massiven Neuangebots am Primärmarkt. Der Rentenmarkt offenbarte klar und deutlich, dass die Sorgen über einen Handelskrieg keineswegs ausgestanden seien, hieß es.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.25 Uhr EUR/USD 1,2418 +0,1% 1,2405 1,2399 EUR/JPY 131,11 +0,3% 130,72 131,11 EUR/CHF 1,1759 +0,2% 1,1739 1,1759 GBP/EUR 1,1423 +0,0% 1,1417 1,1407 USD/JPY 105,58 +0,2% 105,39 105,74 GBP/USD 1,4186 +0,2% 1,4163 1,4143 Bitcoin BTC/USD 7.896,79 -1,8% 8.038,60 8.128,61
Nach dem Anstieg des Dollar am Vortag kann der Euro etwas Boden gut machen und notiert wieder knapp über 1,24.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 28, 2018 01:31 ET (05:31 GMT)
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