(neu: Schlusskurse)
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Amazon
Trump holte in einem für US-Republikaner ungewöhnlichen Schritt zu einem öffentlichen Rundumschlag gegen den Handelsriesen aus. "Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen", schrieb der Präsident auf Twitter. Amazons Praktiken ließen den Vereinigten Staaten enorme wirtschaftliche Schäden entstehen, hieß es. Viele Tausend Einzelhändler würden aus dem Geschäft gedrängt.
Analysten hingegen äußerten sich weniger scharf. Es scheine, dass Trump entweder nicht gut über Amazon informiert sei oder gar dem Unternehmen schaden wolle, schrieb etwa der Experte Scott Devitt vom Analysehaus Stiefel. Amazons Geschäftsmodell nutze eher den Verbrauchern als "ineffizienten Mitgliedern der Einzelhandelsbranche". Langfristig orientiere Anleger sollten daher geduldig abwarten.
Für die Analysten von Compass Point hat Trumps Attacke einen politischen Unterton. Der Präsident ficht aktuell eine persönlichen Fehde mit Konzernchef Jeff Bezos aus. Dieser ist auch Inhaber der Trump-kritischen Zeitung "Washington Post". Den Compass-Point-Experten zufolge könnte es weiter negative Schlagzeilen zu Amazon geben. Allerdings glauben sie unverändert, dass die Regierung nicht stark gegen die mächtigen Tech-Konzerne in den USA vorgeht. "Hunde, die bellen, beißen nicht", kommentierten die Analysten.
Seit Jahresbeginn gerechnet gehören die Amazon-Aktien derzeit mit
einem Plus von rund 24 Prozent immer noch zu den besten Werten im
Nasdaq 100. Spitzenreiter ist der Streamingdienst-Anbieter Netflix
ISIN US0231351067
AXC0314 2018-03-29/22:51