Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
SPD verliert seit Anfang Februar fast 6.000 Mitglieder
Die SPD hat in den beiden vergangenen Monaten etwa 6.000 Mitglieder verloren. Ende März hätten die Sozialdemokraten 457.700 Mitglieder gehabt, sagte eine Parteisprecherin am Donnerstag. Zum Stichtag für das SPD-Mitgliedervotum über den Eintritt in die große Koalition am 6. Februar waren noch 463.723 Menschen Mitglied der Partei. Zu den Gründen für die hohe Zahl an Parteiaustritten äußerte die Sprecherin sich nicht.
Neuer Koalitionsstreit über Familiennachzug
In der großen Koalition ist neuer Streit über den Familiennachzug entbrannt: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) warnte die Union am Donnerstag davor, das vorgesehene Kontingent von 1.000 Familiennachzüglern pro Monat zu verringern. Dem hielt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt entgegen, bei der Zahl handele es sich um eine "Obergrenze", die keineswegs erreicht werden müsse. Das Innenministerium sieht sich mit seinem Gesetzentwurf auf der Linie des Koalitionsvertrags.
Barley will deutliche Reaktion auf Facebook-Datenskandal
Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hat ebenso wie Politiker anderer Parteien harte Kritik an Facebook wegen des Umgangs des Konzerns mit dem jüngsten Datenskandal geübt und gefordert, auf europäischer Ebene klare Anforderungen an die Betreiber Sozialer Netzwerke gesetzlich festzuschreiben.
Patentamt beschließt Löschung der Marke "Black Friday"
Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) in München hat die Löschung der umstrittenen Wortmarke "Black Friday" beschlossen, wie das Portal Black-Friday.de in Oberhausen mitteilte, das neben anderen einen entsprechenden Antrag gestellt hatte.
Gespräche über Regierungsbildung in Italien ergebnislos vertagt
Die Gespräche über eine Regierungsbildung in Italien sind vorerst gescheitert. In der ersten Verhandlungsrunde sei keine Einigung erzielt worden, sagte Präsident Sergio Mattarella am Donnerstag. Für die kommende Woche werde er daher weitere Gespräche ansetzen. Mattarella hatte sich am Mittwoch und Donnerstag mit Repräsentanten der im Parlament vertretenen Parteien getroffen.
Spanische Justiz klagt Kataloniens Ex-Polizeichef wegen Aufruhrs an
Die spanische Justiz hat am Donnerstag den ehemaligen katalanischen Polizeichef Josep Lluis Trapero förmlich wegen "Aufruhrs" angeklagt. Die Richterin am Staatsgerichtshof (Audiencia nacional), Carmen Lamela, erklärte, der frühere Chef der katalanischen Polizeikräfte (Mossos d'Esquadra) sei Teil einer "kriminellen Organisation", die zum Ziel gehabt habe, Katalonien von Spanien abzuspalten.
Trumps Handelspolitik sorgt für Verunsicherung bei deutschen Unternehmen
Die deutsche Industrie wird in diesem Jahr nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) so viel im Ausland investieren wie nie zuvor. Für 2018 werde ein "Rekordjahr für deutsche Auslandsinvestitionen" erwartet, erklärte der DIHK am Donnerstag. In Nordamerika planen demnach allerdings weniger Unternehmen als 2017 ein Engagement - vor allem wegen des handelspolitischen Kurses der US-Regierung von Präsident Donald Trump.
Finnland erteilt Genehmigung für Nord Stream 2
Die finnische Regierung hat eine Genehmigung für das Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 erteilt, wie das finnische Wirtschaftsministerium und die Nord Stream 2 AG in getrennten Mitteilungen bekanntgaben. Die Projektgesellschaft erklärte, sie habe die Genehmigung der finnischen Regierung für den Bau des 374 Kilometer langen Abschnitts der geplanten Pipeline der finnischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), außerhalb der Hoheitsgewässer, erhalten.
Defizit in der US-Handelsbilanz etwas höher als erwartet
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Februar etwas höher als erwartet gewesen. Nach Mitteilung des Handelsministeriums betrug es 57,59 Milliarden US-Dollar. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 57 Milliarden Dollar prognostiziert. Basis war ein Januar-Defizit von 56,60 Milliarden Dollar, das nun auf 56,67 Milliarden revidiert wurde. Im Januar und Februar lag das Defizit um 22,7 Prozent über dem Niveau der Vorjahresmonate.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gestiegen
In den USA sind in der Woche zum 31. März deutlich mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 24.000 auf 242.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Trumps Steuerreform kostete US-Großbanken fast 40 Milliarden Euro Gewinn
Die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump hat die Großbanken in den USA einer Analyse zufolge 38,5 Milliarden Euro Gewinn gekostet. Europäische Großbanken verloren hingegen nur 4,2 Milliarden Euro Gewinn, wie die Unternehmensberatung EY am Donnerstag mitteilte. Die US-Konkurrenz macht insgesamt aber deutlich bessere Geschäfte als Deutsche Bank und Co.
Aktivisten: Syrische Armee bereitet Offensive im Süden von Damaskus vor
Die syrischen Regierungstruppen bereiten nach Angaben von Aktivisten eine neue Offensive auf die Bastionen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Süden von Damaskus vor. Seit Sonntag würden Regierungstruppen und verbündete palästinensische Milizen für eine Offensive auf das Viertel Jarmuk und angrenzende Bezirke zusammengezogen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.
Türkei warnt Frankreich vor Unterstützung syrischer Kurden
Die Türkei hat Frankreich vor einer Unterstützung der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien gewarnt. Der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin mahnte Frankreich am Donnerstag, "nicht denselben Fehler wie Amerika" zu machen, indem es Soldaten in die Stadt Manbidsch entsende. Zuvor hatte Ankara bereits gedroht, französische Soldaten würden "zum Ziel" werden, sollten sie mit "Terroristen" kooperieren.
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April 05, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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