Themen heute:
Auto richtig geparkt: Kann es trotzdem abgeschleppt werden? /// Stress bei der Suche nach freien Parkplätzen? Eine neue Technologie für "kollaboratives Parken" könnte helfen
1.
Es gibt sehr viele Verkehrsirrtümer, die sich hartnäckig halten. Selbst langjährige Autofahrer kennen häufig nicht die Antwort. Ein Beispiel. Wer sein Auto ordnungsgemäß abstellt, z. B. auf einer markierten Parkfläche, kann auch nicht abgeschleppt werden - stimmt das?
Ja, glauben rund zwei Drittel der deutschen Autofahrer, wie eine aktuelle Studie des Kfz-Direktversicherers R+V24 zeigt. Doch das ist ein Irrtum. "Beispielsweise kann bei einem Umzug, Straßenfest oder bei Bauarbeiten kurzfristig ein befristetes Halte- oder Parkverbot eingerichtet werden. Dann wird das Parken dort zur Ordnungswidrigkeit.", sagt man bei der Versicherung. "Wer jetzt im Osterurlaub ist und das nicht mitbekommt, kann Pech haben und das Fahrzeug wird abgeschleppt." Wo heute noch das Parken erlaubt war, kann schon morgen ein Halteverbotsschild stehen, z. B. wenn Stadtverwaltungen und Kommunen ein zeitlich befristetes Halteverbot einrichten. Doch ein solches Halte- oder Parkverbot muss mit einem gewissen Vorlauf angekündigt werden. Meist sind das drei Tage, bevor das Verbot gilt." Der Fahrzeughalter hat dann so lange Zeit, einen neuen Parkplatz zu suchen. Das gilt auch, wenn er verreist oder krank ist und das angekündigte Halte- oder Parkverbot gar nicht zur Kenntnis nehmen kann. Räumt er den Parkplatz nicht, kann er abgeschleppt werden - und muss die Kosten für das Abschleppen und unter Umständen auch ein Bußgeld für diese Ordnungswidrigkeit tragen. "Am besten ist es, wenn man während einer längeren Abwesenheit Bekannte regelmäßig nach dem abgestellten Fahrzeug schauen lässt und die es im Zweifel umparken."
2.
Der Stress bei der Suche freien Parkplätzen könnte eines Tages der Vergangenheit angehören - dank der neuen "Collaborative Parking"-Technologie, die aktuell auf den Straßen und in den Parkhäusern von Milton Keynes, einer mittelgroßen Stadt in Großbritannien, erprobt wird.
Die in der Testphase befindliche neue Technologie basiert auf Crowdsourcing. Das sogenannte kollaborative Parken (kollaborativ = gemeinsam, zusammen arbeitend) wird durch den Austausch von Informationen (Daten) ermöglicht, die von Fahrzeugen mit entsprechenden Parksensoren an andere Verkehrsteilnehmer übermittelt werden. Dem Parkplatzsuchenden wird dann auf seinem Fahrzeugdisplay angezeigt, wo welche Plätze frei sind. Miteinbezogen werden könnten auch entsprechende Informationen aus Überwachungssystemen, wie sie in Parkhäusern üblich sind.
Ford gehört zu den Projektpartnern, die im Rahmen des britischen "Autodrive"-Projekts das "Collaborative Parking" und andere Verkehrsinfrastruktur-Technologien entwickelt haben. Eine Umfrage von Ford untermauert, das Autofahrer durchschnittlich mehr als einen Tag pro Jahr alleine mit der Suche nach Parkplätzen verbringen.
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