In unserem heutigen Interview haben wir unsere Fragen an Herrn Benjaminn Bilski, Vorstand der The Naga Group AG (ISIN: DE000A161NR7), gestellt.
Wir freuen uns sehr, dass sich ein Vertreter der The NAGA Group AG unseren Fragen stellen will. Stellen Sie sich bitte unseren Lesern kurz vor.
Sehr gerne. Ich bin Benjamin Bilski, Mitgründer und einer der Hauptaktionäre von NAGA. Als Mitglied des Vorstands liegt mein Hauptaugenmerk insbesondere auf den Bereichen Forschung & Entwicklung und auf der Positionierung, dem Produktportfolio sowie der Unternehmensstrategie.
Es hat ja nun doch einige Zeit gedauert bis dieses Interview zustande kam seit unserer ersten Anfrage. Andererseits haben sich mittlerweile in Ihrem Unternehmen und im gesamten Umfeld - denken wir an Stichworte wie Blockchain, Kryptowährungen oder Regulierung so viele unterschiedliche Entwicklungen ergeben, dass unser Gespräch nun wesentlich mehr Potential als noch vor wenigen Monaten für unsere Leser bietet. Wir werden uns insofern erlauben, auch einige provokante Fragen zu stellen. Mithin ist die Skepsis - gerade in Deutschland - offenbar recht hoch.
Ich muss uns in der Tat entschuldigen, aber wir haben mit einer kleinen Mannschaft in den letzten Monaten unglaublich viel bewegt. Da blieben viele Aufgaben, die nicht direkt mit dem operativen Geschäft zu tun hatten, ein wenig auf der Strecke. Und Sie haben Recht - der Wandel und das Tempo in unserem Unternehmen und dem ganzen internationalen Umfeld sind beachtlich. Mit unserem IPO, den drei zentralen Entwicklungen, dem Social Trading Netzwerk NAGA TRADER (ehemals SwipeStox), dem Marktplatz für den Handel virtueller Güter Switex, welches wir gemeinsam mit der Deutsche Börse Group im Rahmen eines Joint Ventures aufgebaut haben sowie dem erfolgreichen Abschluss eines Token Sale haben wir wesentliche Meilensteine in unserer operativen Entwicklung umsetzen können. Und dies alles innerhalb von rund einem Jahr. Der Token Sale und die damit zusammenhängende Ausgabe des NAGA Coin mit dem Kürzel NGC in enger Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner haben zu einem Platzierungserlös von rund 50 Mio. US-Dollar geführt - das erscheint uns als ein durchaus beachtlicher Erfolg für ein noch junges deutsches Unternehmen. In keiner anderen Industrie wäre das in so einem Tempo realisierbar als bei einem FinTech, Blockchain-Technologie inklusiv!
Und betrachten wir alleine nur das Thema Kryptowährungen international und spiegelbildlich auch bei uns. Ich bin der festen Überzeugung, es wird einen Ausleseprozess geben, aber der Traum so manch eines Notenbänkers, den fahrenden Zug noch komplett aufzuhalten, der ist ausgeträumt.
Und was provokante Fragen angeht - die sind wir gewöhnt, wobei wir diese leider bislang meistens aus einem gewissen Unverständnis oder auch einfach aus Ablehnung resultierend erleben. Insofern bin ich für jede offene Art des Umgangs mit diesen Themen sehr dankbar.
Dann kommen wir zunächst zu Ihrem Börsengang. Betrachtet man die Kursentwicklung der Aktie während der Zeichnungsfrist, also im Handel per Erscheinen, aber auch in der Zeit ab der Börseneinführung, dann fühlten sich viele Beobachter an die Zeiten des Neuen Marktes erinnert. Viel kritisiert wurde, dass nur 10% des Grundkapitals über das IPO platziert und zum Handel zugelassen wurden. Man sprach davon, dass Sie sozusagen bewusst das Angebot knappgehalten und so erst ermöglicht haben, dass der Preis so stark stieg.
In der Tat haben wir uns damals bewusst dazu entschieden, nur einen kleinen Teil der Aktien handelbar zu machen. Und das geschah auch nicht durch Umplatzierungen aus dem Besitz von Altaktionären, sondern im Rahmen einer Bar-Kapitalerhöhung. Unser Ziel war und ist es, das Unternehmen und die Marke NAGA und damit auch die Aktie Schritt für Schritt zu entwickeln. Zudem war es bei dem IPO ja auch gar nicht beabsichtigt, in größerem Umfang zusätzliches Wachstumskapital einzuwerben. Beim Preis waren wir dann angeblich mit 2,60 Euro je Aktie sehr mutig, aber wie betiteln wir dann das Verhalten der Investoren, die uns in der Spitze ja mit über 20 Euro bewerteten - und das bei beachtlichen Umsätzen!? Wir haben uns natürlich auch selbstkritisch gefragt, ob wir aus falscher Bescheidenheit oder völligem Unverständnis der Mechanismen an der Börse gehandelt haben. Aber man muss auch sehen, dass das Interesse der Anleger am Thema FinTech während unsers IPO spürbar zunahm. Davon konnten wir bei den Vorbereitungen des IPO nicht ausgehen und außerdem war für uns eben kriegsentscheidend, dass wir den Unternehmenserfolg und damit auch den Erfolg des Börsengangs und der ersten öffentlichen Kapitalmaßnahme wollten.
Sicherlich - bei der Nachfrage hätten wir auch eine erheblich größere Kapitalerhöhung problemlos platzieren können, aber die Vorwürfe, welche uns dann getroffen hätten, kann ich mir lebhaft vorstellen. Deshalb trösten wir uns damit, dass uns der Kapitalmarkt mit offenen Armen empfangen hat und wir immer noch einen erheblichen Kursgewinn vorweisen.
Was mich eher stört ist, dass in Deutschland nicht mehr viel von dem Mut, etwas Neues zu probieren, da ist. Früher zählte diese Eigenschaft aus meiner Sicht ganz klar auch zu den typisch deutschen Tugenden. Der Exportweltmeister muss aufpassen, dass er in vielen technologischen Bereichen jetzt nicht völlig den Anschluss verliert. Das zeigt sich für uns darin, dass uns einerseits viel Offenheit, gerade von privaten Anlegern, entgegengebracht wird, während andererseits viele institutionelle Adressen sowie die Politik und leider sehr oft auch die Medien uns schon sehr skeptisch gegenüberstehen. Die Zurückhaltung bei den institutionellen Investoren hat natürlich einen verständlichen Grund, den noch geringen, frei handelbaren Streubesitz. Aber dann sind wir eben derzeit eine Gesellschaft, die insbesondere den privaten Anleger adressiert, womit wir uns äußerst wohl fühlen. Denn der private Anleger stellt ja auch die Basis unseres Unternehmenserfolges dar. Letztlich sind alle existierenden und in der Entwicklung befindlichen Dienstleistungen und Produkte international auf den privaten Kunden zugeschnitten.
Was das Stichwort "skeptisch" angeht - auch die NAGA Aktie leidet da spürbar, während es an den Handelsplätzen für Kryptowährungen äußerst turbulent zugeht. Mit welcher Entwicklung rechnen Sie bei Bitcoin und Co, haben die Kryptowährungen überhaupt eine Daseinsberechtigung oder war es das schon?
Wie schon gesagt - ich bin davon überzeugt - dass Kryptowährungen nicht mehr aufzuhalten sind. Natürlich ist so eine Entwicklung anfangs von Übertreibungen gekennzeichnet. An den Kapitalmärkten ist das doch immer das gleiche Muster, getrieben von der Gier, aber auch von Neugier. Es wird einen Ausleseprozess geben und der Anfang davon ist schon gemacht, da über immer mehr Handelsplattformen und Kryptobörsen eine Handelbarkeit und damit auch Austauschbarkeit entsteht. Und weil die Anleger lernen, zu unterscheiden. Ich glaube, es wird auch Tauschangebote ...
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