ZÜRICH (Dow Jones)--Die schweizerische Börse hat am Montag zwischenzeitlich höhere Aufschläge nicht über die Ziellinie gerettet. Die Angst vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China hatte Anleger zu Wochenbeginn zunächst weniger stark beschäftigt, weil sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich über das Zustandekommen einer Verständigung mit China geäußert hatte. Doch eine neue Kurznachricht von Trump am Nachmittag ließ die alten Zweifel an einer Verhandlungslösung wieder hochkochen. Trump "zwitscherte" einmal mehr, wie ungerecht sich der Handel mit China gestalte. In der Folge legte der Franken zum US-Dollar zu, der Aktienmarkt kam zurück.
Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 8.687 Punkte nach einem Tageshoch bei 8.746 Zählern. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 37,4 (zuvor: 43,01) Millionen Aktien.
Das wichtigste heimische Thema lieferte der Pharmariese Novartis. Dieser will seine Position im Bereich der Gentherapie mit einer Milliardenübernahme ausbauen. Für 8,7 Milliarden US-Dollar kaufen die Eidgenossen den US-Konzern Avexis. Es ist die erste große Wette des neuen Novartis-Chefs Vasant Narasimhan. Novartis hofft bei Avexis auf "Multi-Milliarden-Dollar-Spitzenumsätze". Für Avexis muss der Pharmakonzern aber tief in die Tasche greifen: Novartis bietet 218 Dollar je Aktie und damit eine satte Prämie von 88 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Independent Research sprach von einer sinnvollen Ergänzung. Nach Einschätzung von Bryan Garnier wird die Übernahme 2018 und 2019 gewinnverwässernd wirken, in der Zeit danach aber gewinnsteigernd. Novartis büßten 0,1 Prozent ein und zeigten sich damit etwas schwächer als der Gesamtmarkt.
Gesucht waren mit der Hoffnung auf ein Ausbleiben eines Handelskrieges zyklische Werte wie Richemont, ABB oder Adecco, die zwischen 1,4 und 0,9 Prozent zulegten. Aktien von Unternehmen mit Beteiligung des russischen Oligarchen Victor Vekselberg standen am breiten Markt dagegen unter Druck, nachdem die USA neue Sanktionen gegen Russland verhängt hatten. Der Industriekonzern Sulzer reagierte prompt und kaufte seinem in Moskau beheimateten Mehrheitsaktionär Renova fünf Millionen Aktien ab. Der Aktie half das freilich wenig, die Papiere brachen um 16 Prozent ein. Schmolz+Bickenbach stürzten um 7,6 Prozent und OC Oerlikon 8,4 Prozent ab.
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April 09, 2018 11:48 ET (15:48 GMT)
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