Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Hoffnungen auf ein Ende des Handelsstreits haben am Dienstag die Kurse an den europäischen Börsen nach oben getrieben. Der DAX gewann 1,1 Prozent auf 12.397 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zog um 0,7 Prozent auf 3.439 Punkte an.
Chinas Präsident Xi Jinping hat niedrigere Importzölle auf Autos und Erleichterungen bei Investitionen in chinesische Unternehmen angekündigt. Deshalb hoffte der Markt auf eine Entspannung im Handelsstreit.
Star des Nachmittags waren VW, die um 4,5 Prozent stiegen. Der VW-Konzern könnte mit dem Führungswechsel laut Händlern nun in eine neue Phase eintreten. "Müller hat den Konzern vergleichsweise gut durch den Diesel-Skandal geleitet", sagte ein Händler. Diese Phase sei nun vorbei. Herbert Diess könnte nun die Neustrukturierung umsetzen, mit Abspaltungen und Börsengängen des Truck-Bereichs oder auch von Lamborghini.
Generell profitierte die Stimmung für die Autoaktien aber auch von den Aussagen Xis. BMW stiegen um 1,9 Prozent und Daimler um 1,2 Prozent, Conti legten 2,8 Prozent zu. Der Autoindex in der europäischen Stoxx-Index-Welt gewann 1,9 Prozent, nur die ebenfalls vom Welthandel abhängigen Rohstoffwerte zeigten sich mit 2,7 Prozent Plus noch fester.
DAX von Autos und Bayer getrieben
Die Autotitel waren aber nicht der einzige Grund, weshalb der DAX in Europa überdurchschnittlich zulegte. Bayer zogen um 4,7 Prozent an, denn die Leverkusener könnten der Übernahme von Monsanto einen großen Schritt näher gekommen sein. Das US-Justizministerium habe sich entschieden, den Megadeal zu gestatten, nachdem die beiden Konzerne sich verpflichteten, weitere Vermögenswerte zu veräußern, sagten mit der Sache vertraute Personen. Eine Grundsatzvereinbarung zwischen den Unternehmen und der Bundesbehörde, die in den letzten Tagen vermittelt worden sei, markiere einen Durchbruch in dem Fusionskontrollverfahren.
Im Minus notierten Deutsche Bank, Händler sprachen mit Blick auf den Abschlag von 0,5 Prozent von Gewinnmitnahmen. Nachdem der Führungswechsel den Kurs am Montag noch getrieben hatte, hieß es nun, der neue Chef Christian Sewing müsse erst einmal liefern.
LVMH nach starkem Jahresstart sehr fest
Aber auch die Berichtssaison lieferte bereits erste Neuigkeiten. So hat LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton im ersten Quartal dank der größten Sparte einen kräftigen Umsatzanstieg erzielt. Sowohl Asien, die USA als auch Europa wiesen gute Wachstumsraten auf, teilte der französische Luxusgüterkonzern mit. LVMH selbst sprach von einem "bemerkenswerten" Start ins neue Jahr. Der Kurs gewann 4,9 Prozent.
Der Schweizer Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan ist im ersten Quartal 2018 gewachsen, aber nicht so stark wie am Markt erwartet. Givaudan verloren 2,4 Prozent, im Fahrwasser notierten die Aktien des Wettbewerbers Symrise 1,8 Prozent leichter.
Air France-KLM fielen um 2,3 Prozent. Die Fluggesellschaft kann zwar trotz der Streiks bisher 70 Prozent der Flüge durchführen, der Gewinn wird aber trotzdem belastet, wie Analysten sagten.
Deutsche Beteiligungs AG überrascht negativ - RIB kräftig erholt
Deutsche Beteiligungs AG fielen um 4,5 Prozent. Das Unternehmen hat vor einem Gewinneinbruch im zweiten Geschäftsquartal gewarnt. Dagegen zogen die ebenfalls im SDAX notierten Zooplus um 5,8 Prozent an auf 153,40 EUR, das Brokerhaus Liberum empfiehlt sie mit einem 200er Kursziel zum Kauf.
Im TecDAX erholten sich RIB Software um knapp 14 Prozent. Händler sprachen von Käufen vor einem Termin in Hongkong. Dort wird RIB gemeinsam mit Microsoft die MTWO-Cloud präsentieren. "Der starke Rückschlag wird nun zum Einstieg genutzt", sagte ein Händler.
Steinhoff brachen um weitere 15 Prozent ein auf nur noch 17 Cent. Damit fielen sie auf ein neues Rekordtief. Und Metro litten weiter unter den neuen Russland-Sanktionen. Sie gaben um 2,1 Prozent nach. Der russische RTS beendete seine Talfahrt und schloss nach erneut schwachem Start nur noch etwas leichter, der Rubel stand allerdings erneut deutlich unter Druck.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.438,78 +23,93 +0,7% -1,9% . Stoxx-50 3.040,47 +27,16 +0,9% -4,3% . Stoxx-600 378,42 +3,12 +0,8% -2,8% Frankfurt XETRA-DAX 12.397,32 +135,57 +1,1% -4,0% London FTSE-100 London 7.266,75 +72,00 +1,0% -6,6% Paris CAC-40 Paris 5.307,56 +44,17 +0,8% -0,1% Amsterdam AEX Amsterdam 545,25 +5,35 +1,0% +0,1% Athen ATHEX-20 Athen 2.099,78 +19,84 +1,0% +0,8% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.887,91 +17,27 +0,4% -2,3% Budapest BUX Budapest 37.882,42 -423,92 -1,1% -3,8% Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.994,63 +26,49 +0,7% +2,0% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 135.196,00 -3019,06 -2,2% -4,1% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 984,19 +6,08 +0,6% -3,9% Lissabon PSI 20 Lissabon 5.448,99 +26,85 +0,5% +1,6% Madrid IBEX-35 Madrid 9.763,50 +20,70 +0,2% -2,8% Mailand FTSE-MIB Mailand 23.173,68 +119,69 +0,5% +5,5% Moskau RTS Moskau 1.088,50 -6,48 -0,6% -5,7% Oslo OBX Oslo 764,43 +15,77 +2,1% +2,9% Prag PX Prag 1.125,02 -0,53 -0,0% +4,4% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.526,76 +15,44 +1,0% -3,2% Warschau WIG-20 Warschau 2.274,81 +12,65 +0,6% -7,6% Wien ATX Wien 3.396,67 +27,74 +0,8% -0,7% Zürich SMI Zuerich 8.755,57 +68,49 +0,8% -6,7% DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,2338 +0,13% 1,2304 1,2322 +2,7% EUR/JPY 132,37 +0,60% 131,90 131,91 -2,2% EUR/CHF 1,1809 +0,23% 1,1785 1,1792 +0,8% EUR/GBP 0,8712 -0,11% 0,8708 1,1472 -2,0% USD/JPY 107,29 +0,47% 107,19 107,06 -4,8% GBP/USD 1,4163 +0,24% 1,4130 1,4136 +4,8% Bitcoin BTC/USD 6.834,30 +1,5% 6.778,81 6.772,60 -50,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,20 63,42 +2,8% 1,78 +8,2% Brent/ICE 70,75 68,65 +3,1% 2,10 +7,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.338,79 1.336,29 +0,2% +2,50 +2,8% Silber (Spot) 16,58 16,50 +0,5% +0,09 -2,1% Platin (Spot) 926,55 934,00 -0,8% -7,45 -0,3% Kupfer-Future 3,13 3,08 +1,7% +0,05 -5,6% .===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 10, 2018 11:59 ET (15:59 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.