Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Laut Verdi erneut 25.000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts im Ausstand
Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst haben die Gewerkschaften ihre Forderungen am Mittwoch mit weiteren Warnstreiks untermauert. Laut Verdi traten mehr als 25.000 Beschäftigte in sechs Bundesländern in den Ausstand. Von den Protesten waren demnach nahezu alle Bereiche des öffentlichen Diensts betroffen. Der Deutsche Beamtenbund berichtete von mehreren tausend Warnstreikenden in Nordrhein-Westfalen.
Kabinett schlägt Wieland erneut als Wirtschaftsweisen vor
Die Bundesregierung hat den Frankfurter Wirtschaftswissenschaftler Volker Wieland erneut für den Rat der Wirtschaftsweisen vorgeschlagen. "Er ist eine anerkannte Stimme in der wirtschaftspolitischen Diskussion und verfügt über langjährige Erfahrung in der Politikberatung", erklärte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Über seine Berufung entscheiden muss nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, was aber als Formalie gilt.
EU sieht keine Verstöße Deutschlands beim Umgang mit Puigdemont
Die EU-Kommission sieht keine Rechtsverstöße Deutschlands beim juristischen Umgang mit dem katalanischen Ex-Regionalpräsidenten Carles Puigdemont. Sie gehe davon aus, "dass die deutschen Behörden gemäß den Regeln gehandelt haben", sagte EU-Justizkommissarin Vera Jourova am Mittwoch in Brüssel. Ihre Experten hätten sie nicht "auf irgendeine falsche Anwendung des Europäischen Haftbefehls in Deutschland aufmerksam gemacht".
Maschinenbauer beobachten Trendwende im Russland-Geschäft
Ein Anstieg von 22,5 Prozent im Jahr 2017 hat den deutschen Maschinenbauern nach drei eher miesen Jahren die Trendwende im Russland-Geschäft gebracht. Im vergangenen Jahr wurden Maschinen und Anlagen im Wert von 5,3 Milliarden Euro nach Russland verkauft, wie der VDMA mitteilte. Das Wachstum sei "auf breiter Front" erfolgt, Sanktionen und fehlende Strukturreformen dämpften jedoch die Erwartungen.
Deutsche Industrie fürchtet Klageflut durch EU-weite Sammelklagen
Die deutsche Industrie hat nach dem Entwurf der EU-Kommission vor der europaweiten Einführung von Sammelklagen gewarnt. "Mit ihrem Vorschlag zur Einführung von Sammelklagen gefährdet die Europäische Kommission den Rechtsfrieden in Europa", monierte Iris Plöger aus der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI). Der Verband fürchtet eine Prozesslawine, weil die Kosten für Kläger drastisch sinken würden.
Kommission fordert EU-weite Sammelklagen
Die EU-Kommission plant schärfere Verbraucherschutzregelungen und will insbesondere EU-weite Sammelklagen ermöglichen. "Es darf nicht billig sein, zu betrügen", sagte Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourova bei der Vorstellung des "New Deal for Consumers" am Mittwoch in Brüssel. Neben Sammelklagen sieht der Vorschlag der Kommissions dafür etwa härtere Strafen bei Verstößen gegen Verbraucherrechte vor.
EU will mehr Transparenz bei Studien zur Lebensmittelsicherheit
Die EU-Kommission reagiert auf die Debatte rund um die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat und möchte bei wissenschaftlichen Studien im Bereich der Lebensmittelsicherheit mehr Transparenz schaffen. Die EU habe bereits sehr strenge und auf wissenschaftlichen Gesichtspunkten basierende Regeln, aber die Bürger müssten sicher sein, dass das System weiterhin gut funktioniere, sagte Kommissionsvize Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel.
EZB-Papier: Umverteilungsrisiken bei Edis geringer als befürchtet
Die von der EU-Kommission vorgeschlagene gemeinsame Einlagensicherung für Banken des Euroraums erhöht das Risiko einer länderübergreifenden Umverteilung von Mitteln nicht, sondern verringert sie - verglichen mit dem Übergangszustand eines gemischten Sicherungssystems. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem jetzt veröffentlichten Occasional Paper.
Draghi warnt vor Vertrauensverlust wegen Handelskonflikt
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat gewarnt, dass die Gefahr von Zöllen das Vertrauen der Anleger in die Eurozone belasten könnte und dass die EZB die Auswirkungen möglicher Handelskriege auf die Investitionen genau beobachten werde. "Wir müssen besonders auf das Vertrauen achten", sagte Draghi bei einer Veranstaltung in Frankfurt.
Ukraine lehnt Angebot von Gazprom im Erdgas-Streit ab
Die Ukraine hat im Streit um ihre künftige Rolle für den Erdgas-Transit von Russland nach Europa ein Kompromissangebot aus Moskau abgelehnt. Das von dem russischen Energiekonzern Gazprom ins Gespräch gebrachte jährliche Transitvolumen von zehn bis 15 Milliarden Kubikmeter Gas werde Kiew nicht akzeptieren, sagte Energieminister Igor Nassalyk nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Das Transit-Volumen müsse auch nach dem Bau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 jährlich mindestens 40 Milliarden Kubikmeter Gas betragen, um für die Ukraine rentabel zu sein.
Kerninflation in den USA zeigt nach oben
Die US-Verbraucherpreise sind im März leicht gesunken wegen eines seltenen Rückgangs der Benzinpreise, doch die Kernteuerung zeigte Anzeichen für eine Verstärkung. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit stabilen Preisen gerechnet. Die für den Februar gemeldete Preisentwicklung von plus 0,2 Prozent wurde bestätigt. Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung im März auf 2,4 (Vormonat: 2,2) Prozent. Die Federal Reserve peilt eine Inflationsrate von rund 2 Prozent an.
US-Realeinkommen steigen im März
Die Realeinkommen in den USA sind im März gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Februar ein Anstieg um 0,3 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im März saison- und inflationsbereinigt 370,91 US-Dollar nach 369,58 Dollar im Vormonat.
Republikaner Ryan kündigt Rückzug aus US-Kongress an
Einer der prominentesten Republikaner in den USA, Paul Ryan, hat seinen Rückzug aus dem US-Kongress angekündigt. Der Fraktionschef im Repräsentantenhaus werde sich im November nicht zur Wiederwahl stellen und sich im Januar aus dem Kongress zurückziehen, berichtete Ryans Vertrauter Brendan Buck. Der 48-jährige Ryan hatte zeitweise ein sehr konfliktreiches Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump.
US-Rohöllagerbestände wieder gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 6. April entgegen den Erwartungen ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,306 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,5 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,617 Millionen Barrel reduziert.
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April 11, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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