Bielefeld (ots) - So aufgewühlt wie bei dem Pressegespräch am Donnerstag hat man Herfords Bürgermeister Tim Kähler selten über ein politisches Thema sprechen hören. Zu Recht. Das unsägliche militärische Kinderspiel in der Ditib-Moschee erweist allen Politikern und Bürgern, die um ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft bemüht sind, einen Bärendienst. Die Stadt Herford, die in den vergangenen Jahren auch wegen salafistischer Umtriebe Schlagzeilen machte, steht erneut wegen offenkundig gescheiterter Integration im Fokus. Aber das Verschulden liegt bei der Moscheegemeinde, die sich erst seit Mittwoch reuig zeigt. Doch wie geht es weiter? »Wir müssen auch in Zukunft miteinander auskommen«, sagt Kähler. Das wird jetzt schwieriger. Denn das Vertrauen ist zerstört. Kähler setzt auf offene Worte, will das Thema umgehend in den Stadtrat bringen. Etwas anderes bleibt ihm gar nicht übrig. Es ist aber gut, dass er umgehend und unmissverständlich »klare Kante« gezeigt hat. Auch auf die Gefahr hin, dass es dafür Beifall von nicht erwünschter Seite gibt.
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