Hagen (ots) - Der Weiterbetrieb höchst störanfälliger Atomreaktoren ist verantwortungslos. Thiange 2 mit tausenden Rissen im Reaktordruckbehälter dürfte längst nicht mehr laufen. Gleiches gilt für Doel 3 bei Antwerpen sowie für die französischen Meiler Fessenheim und Cattenom nahe der deutschen Grenze - alle auf dem Boden der Europäischen Union. Die Kommission schafft es bekanntlich sehr wohl, in der EU allerhand Vorschriften zu machen - meistens aus gutem Grund. Dass Europa, weder Parlament noch Kommission und Rat, in Bezug auf die Energiebranche so gut wie nichts gelingt, wundert nur auf den ersten Blick. In Belgien kommt der Strom aus der Steckdose beinahe zur Hälfte aus Atomkraftwerken, in Frankreich sogar zu rund Dreiviertel. Die Lobby ist stark und finanzkräftig, denn die uralten und längst abgeschriebenen AKW sind Goldgruben für die Energiekonzerne. Geld geht einmal mehr vor Gesundheit - und dabei macht auch die deutsche Regierung mit, die die Versorgung der Schrottreaktoren mit Brennelementen aus Lingen immer wieder genehmigt. Eine Vorreiterrolle in Sachen europäischer Energiemarkt mit gemeinsamen Netzen und Plänen zur Versorgungssicherheit spielt auch Berlin nicht. Hier müsste die Politik längst viel weiter sein. Jodtabletten verteilen zu lassen und darauf zu hoffen, dass belgische Richter die Entscheidung abnehmen, ist ein politisches Versagen und ebenso beschämend wie frustrierend.
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