Der Kurs des Euro
Ein erneuter Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland belastete den Euro. Im April hatte sich der Konjunkturindikator des Wirtschaftsforschungsinstituts das dritte Mal in Folge eingetrübt und war auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 gefallen. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen rauschen in den Keller", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach werden wichtige Frühindikatoren für die weitere konjunkturelle Entwicklung derzeit auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Bis zum Morgen hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche profitiert. Seit Montag belastete eine Nachricht des US-Präsidenten Donald Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die amerikanische Währung. Dieser hatte Russland und China vorgeworfen, ihre Währungen gezielt abzuwerten, während die USA weiterhin ihre Zinsen erhöhen.
Von der Dollar-Schwäche profitierte auch das britische Pfund. Der Kurs stieg am Dienstag im Handel mit der US-Währung zeitweise bis auf 1,4377 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem Brexit-Votum. Außerdem sei die Geldpolitik ein wichtiger Treiber der Pfund-Stärke, sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. "Eine weitere Zinserhöhung der Bank of England im Mai ist an den Märkten mittlerweile nahezu voll eingepreist." Der Schweizer Franken verliert unterdessen immer mehr an Wert. Erstmals seit der Aufgabe der Preisbindung zum Euro Anfang 2015 mussten für einen Euro mehr als 1,19 Franken gezahlt werden.
Die EZB legte die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86280 (0,86465) britische Pfund, 132,35 (132,77) japanische Yen und 1,1908 (1,1878) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete im freien Handel am Nachmittag 1343 Dollar. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London zuletzt am Montag mit 1349,35 (Freitag: 1343,70) Dollar./tos/bgf/he
ISIN EU0009652759
AXC0278 2018-04-17/17:03