Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktor Benoit Coeure hat sich gegen Notfallliquidität für scheiternde Finanzinstitute ausgesprochen. Bei einer Konferenz des Frankfurter Institute of Law and Finance sagte Coeure, das gelte sowohl für Banken als auch für Zentrale Gegenparteien (CCPs).
"Die Bank muss finanziell gesund sein - wenn wir wissen, dass das Ergebnis eine Liquidierung ist, dann sollten wir keine Zentralbankliquidität zur Verfügung stellen", sagte Coeure. Das gleiche gilt laut Coeure für Zentrale Gegenparteien. Im Falle einer absehbaren Liquidation könne nur der Staat Liquidität zur Verfügung stellen.
Der CEO des Londoner Clearing-Hauses LCH Group, Daniel Maguire, zeigte sich dagegen aufgeschlossen gegenüber der Idee von Zentralbankliquidität für CCPs. Allerdings sollte diese eher von der Zentralbank angeboten als vom CCP gefordert werden.
EZB-Vizepräsident Vitor Constancio hatte kürzlich im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments gesagt, es müsse eine Möglichkeit geben, in Abwicklung befindliche Banken mit Liquidität zu versorgen. In Großbritannien gibt es für diesen Zweck Kredite der Bank of England, die aber vom Treasury garantiert werden.
Die Chefin der Abwicklungsbehörde SRB, Elke König, hatte in der gleichen Konferenz gesagt, auf diesem Gebiet müsse noch Arbeit geleistet werden.
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April 23, 2018 12:17 ET (16:17 GMT)
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