Mannheimer Morgen über das Eintreten der EU für Tippgeber Überschrift: Alle müssen nachziehen Die Zukunft gehört den Mutigen. Das ist der entscheidende Punkt, den die EU-Kommission in ihrer Vorlage zum Schutz von sogenannten Whistleblowern herausgearbeitet hat. Anders als in den USA, wo Hinweisgeber im besten Fall sogar auf eine üppige Belohnung hoffen können, sollen Informanten in Europa zumindest vor Repressalien oder persönlichen Bedrohungen geschützt werden. Es ist deswegen falsch, den Vorschlag aus Brüssel als Freibrief für rachsüchtige, unbefriedigte Mitarbeiter abzutun. Nein, hier geht es um Missstände oder sogar gravierende Gesetzesverstöße - zunächst gegen das EU-Recht. Bald aber hoffentlich auch gegen die Vorschriften in allen Mitgliedstaaten. Bisher haben lediglich zehn EU-Länder entsprechende Schutzregeln. Alle anderen müssen nachziehen. Insofern ist der Einwand, die geplanten Änderungen würden ja lediglich Hinweisgeber für Verstöße gegen europäische Gesetze betreffen, nicht schlagkräftig. Denn Brüssel ist und bleibt ausschließlich für das Thema zuständig. Betrügereien mit Fördergeldern der Gemeinschaft beispielsweise sind ein so dicker Brocken, dass die Kommission genug damit zu tun hat, Hinweisgeber in diesem Bereich vor Vergeltungsmaßnahmen zu bewahren. Die Ermordung zweier Journalisten in Malta und der Slowakei hat gezeigt: Wirksamer Schutz ist überfällig. ========================= Unsere Kommentare im Morgenweb: Politik: http://bit.ly/1MCIyI0 Wirtschaft: http://bit.ly/1RymHTn Vermischtes: http://bit.ly/22G267s Kultur: http://bit.ly/1Rh6cix Sport: http://bit.ly/1MCJg88 =============================================== MANNHEIMER MORGEN Großdruckerei und Verlag GmbH Redaktion Andrea Marx Redaktionssekretärin amarx@mamo.de T +49 (0) 621 392-1332 F +49 (0) 621 392-261490 Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim www.mannheimer-morgen.de Sitz der Gesellschaft und Handelsregister Mannheim, HRB 2664 Geschäftsführung: Dr. Björn Jansen, Jost Bauer
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April 23, 2018 13:38 ET (17:38 GMT)