ifo-Daten lügen nicht: Die Stimmung im deutschen Industrie- und im Dienstleistungssektor trübt sich unvermindert ein. Der starke Euro, vor allem aber die harte Handelsrhetorik aus Washington leisten offensichtlich ganze Arbeit. Und tatsächlich ist in den nächsten Quartalen mit einer Konjunkturberuhigung zu rechnen. Auch die Unternehmensgewinne scheinen ihren Zenit überschritten zu haben. Steht dem Aktienmarkt damit fundamentales Ungemach bevor? Immerhin steht der berüchtigte "Sell in May and go away"-Effekt vor der Anlegertür.
Eine Euro-Aufwertung um gut acht Prozent binnen Jahresfrist und die von US-Präsident Trump angezettelte Zolldiskussion halten die exportlastige deutsche Wirtschaft im Schwitzkasten. Die zum dritten Mal in Folge gefallene ifo Geschäftslage und insbesondere die jeweils zum fünften Mal in Folge eingetrübten Geschäftserwartungen und das Geschäftsklima sprechen für eine bevorstehende Konjunkturdelle.
Mit Blick auf die nachgebenden Einkaufsmanagerindices lässt im Übrigen auch der Rückenwind der Euro-Wirtschaft nach.
Und da nach Eintrübung der Konjunkturstimmung mit einer typischen Verzögerung von sechs Monaten nachgebende Unternehmensgewinne folgen, gerät der seit Jahresbeginn ohnehin bereits angeschlagene Ertragstrend deutscher Unternehmen weiter unter Druck. Tatsächlich haben einige Finanzanalysten ihre Gewinnaussichten für deutsche Unternehmen bereits gestutzt.
Nur Konjunkturdelle oder mehr?
Trotz dieser nüchterneren Konjunktureinschätzung ist ein Ende des Wirtschaftsaufschwungs jedoch nicht zu erwarten. Setzt man ifo Geschäftserwartungen und -lage zueinander in Beziehung, hält die "Boom-Phase" an, wenn auch mit gebremster Dynamik. Immerhin erwarten die exportsensitiven deutschen Maschinenbauer 2018 ein Wachstum auf breiterer Basis und haben zuletzt sogar ihre Produktionsprognosen erhöht.
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