Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FACEBOOK - SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will Facebook als Folge des Datenskandals weitgehend regulieren. "Facebook predigt Offenheit und Transparenz, setzt dieses Prinzip aber selbst nicht um", sagte Klingbeil. "Mächtige Plattformen wie Facebook müssen über die europäische Datenschutzgrundverordnung hinaus reguliert werden." Wer so mit Daten umgehe wie Facebook, der müsse damit rechnen, dass Politik einschreitet. "Das Primat der Politik gilt auch in der Digitalwirtschaft", sagte der Digitalfachmann. Die Bundesregierung werde "zügig eine Datenethikkommission einsetzen", kündigte Klingbeil an. "Zudem müssen Konzerne mit einer solchen Marktmacht gezwungen werden, die Kriterien für Algorithmen offenzulegen und diese dann auch durch eine Art Digital-TÜV überprüfen lassen." (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
AMAZON - Amazon beherrscht nach einer Studie des Handelsverbandes Deutschland (HDE) inzwischen fast die Hälfte des deutschen Online-Handels. Insgesamt entfielen 2017 rund 46 Prozent der E-Commerce-Umsätze in der Bundesrepublik auf die deutsche Tochter des US-Konzerns. (Welt S. 9)
SAINSBURY'S/ASDA - Die Supermarktketten planen eine Fusion. Im hart umkämpften britischen Lebensmittelhandel bahnt sich eine Megafusion von Sainsbury's und Asda an. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten. (Welt S. 9, FT S. 15)
INFINEON - Infineon-Chef Reinhard Ploss fordert Unterstützung, damit Europas Halbleiterindustrie im weltweiten Vergleich nicht weiter an Boden verliert. Die EU scheint dazu bereit. "Alle Akteure - EU, Mitgliedstaaten und Industrie - müssen ihre gemeinsamen Anstrengungen für eine zukunftsorientierte EU-Technologiepolitik deutlich erhöhen", sagte Ploss dem Handelsblatt. Dauerhaft erfolgreich werde die Technologiepolitik der EU nur dann sein, "wenn sie mit anderen Wirtschaftsregionen konkurrieren kann", mahnt der Vorstandschef des größten deutschen Halbleiterherstellers. (Handelsblatt S. 6)
HNA - Der Deutsche-Bank-Aktionär HNA sucht einen Ausweg aus der Krise. Mit Notverkäufen versucht das Management das Unternehmen aus China zu stabilisieren. In New York soll HNA kurz davor stehen, einen Büroturm in der Park Avenue zu verkaufen. Vor nicht einmal einem Jahr hatte der Konzern noch 2,21 Milliarden Dollar für den Wolkenkratzer bezahlt. (SZ, S. 21)
DEUTSCHE BANK - Bei den Aufsichtsratswahlen der Arbeitnehmervertreter der Deutschen Bank hat die Gewerkschaft Verdi erneut sechs Sitze errungen. Zu den Gewählten zählen neben Verdi-Chef Frank Bsirske und dem Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe Jan Duscheck auch der kürzlich abgewählte Gesamtbetriebsratschef der Bank, Detlef Polaschek. Polaschek habe nun gute Chancen, Vizechef des Kontrollgremiums zu werden. (Handelsblatt S. 31)
POSTBANK - Die juristische Zusammenlegung der Postbank mit der Privatkundensparte der Deutschen Bank ist Finanzkreisen zufolge für Ende Mai geplant. Man wolle die Postbank dabei auf die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG verschmelzen, hieß es. Der formale Beschluss dafür stehe aber noch aus. Die Bank habe dies nicht kommentiert. (Handelsblatt S. 31)
VOLKSWAGEN - Das SPD-geführte Bundesjustizministerium will die neue Musterfeststellungsklage für Fälle mit vielen betroffenen Verbrauchern auf Druck der Union so ausgestalten, dass die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aus dem Kreis der klageberechtigten Institutionen vermutlich herausfallen würde. Die Organisation, die sich in der Dieseldebatte einen Namen gemacht hat, hätte nach den Plänen der Koalition zu wenige stimmberechtigte Mitglieder, um eine Musterfeststellungsklage etwa gegen Volkswagen führen zu dürfen. Das Gesetz soll spätestens am 1. November in Kraft treten. (Handelsblatt S. 11)
DEUTSCHE POST - Immer mehr Kunden ärgern sich über verspätete oder fehlende Briefe und Pakete. "Wir haben im vergangenen Jahr nach bisherigen Zahlen 6.100 Beschwerden im Postbereich erhalten - ein Anstieg von 2.000 gegenüber dem Vorjahr", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, dem Tagesspiegel. "Im letzten Jahr hatten wir wieder mehr Beschwerden zur Briefbeförderung als zur Paketbeförderung", ergänzte Homann. Allerdings könne die Behörde wenig tun, daher fordert er von der Politik Sanktionsmöglichkeiten. "Es würde den Verbraucherinnen und Verbrauchern schon erheblich helfen, wenn man Bußgelder verhängen könnte, falls Postdienstleister schlecht arbeiten". (Tagesspiegel)
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April 30, 2018 00:56 ET (04:56 GMT)
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