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Finanzanalysten nicht immer objektiv bei Kurs- und Gewinnprognosen - Unternehmen mit extrovertiertem CEO bevorzugt - Studie des Investment Lab Heilbronn: Deutliche Bewertungsunterschiede bei extrovertierten Analysten

Dow Jones hat von Pressetext eine Zahlung für die Verbreitung dieser Pressemitteilung über sein Netzwerk erhalten.

Heilbronn (pts007/02.05.2018/07:30) - Finanzanalysten lassen sich bei ihren 
Bewertungen der Ertragsaussichten eines Unternehmens von der Persönlichkeit des 
Vorstandsvorsitzenden beeinflussen. Bei ansonsten absolut gleichen 
wirtschaftlichen Zahlen prognostizieren die Analysten im Schnitt eine deutlich 
bessere Entwicklung, wenn Firmen einen extrovertierten CEO haben im Vergleich 
zur Leitung durch einen zurückhaltenden Vorstand. Das ist das Ergebnis einer 
umfassenden Studie des Investment Lab Heilbronn. Bewertungen von 173 Analysten 
aus 12 europäischen Ländern flossen in die Untersuchung ein. 
 
"Wie eindeutig die Unterschiede bei den Prognosen zu den Gewinnaussichten und 
den Kurszielen in vielen Fällen ist, hat uns doch sehr überrascht", erläutert 
Dr. Jochen Becker, Assistant Professor für Finanzkommunikation an der German 
Graduate School of Management and Law Heilbronn (GGS) und Direktor des 
Investment Lab: "Wenn alleine die Frage, ob der CEO aus sich herausgeht oder 
nicht, solche Bewertungsunterschiede zur Folge hat, muss so manche 
Analystenbewertung kritisch gesehen werden. Denn dann legen viele Experten auch 
subjektive Kriterien zugrunde. Doch Investoren, die ihr Anlageempfehlungen nach 
professionellen Vorgaben ausrichten und erhebliche Summen aufgrund solcher 
Empfehlungen umschichten, erwarten ja absolute Bewertungsobjektivität." 
 
Bei den Prognosen zur künftigen Ertragskraft und weiterer Entwicklung des 
Aktienkurses spielte nicht nur die Persönlichkeit des CEOs eine Rolle, sondern 
auch die des Finanzanalysten selbst. Eindeutig ist die Bevorzugung der 
Unternehmen mit extrovertierten Chefs nämlich nur dann, falls der Analyst 
ebenfalls selbst extrovertiert ist. Dann wird beispielsweise der in einem Jahr 
bei dem analysierten Software-Unternehmen erwartete Gewinn je Aktie ("Forecasted 
EPS" - earnings per share) mit 1,41 Euro vorhergesagt, wenn der CEO 
extrovertiert ist. Bei introvertierten Chefs wurde bei ansonsten unveränderten 
Daten ein Wert 1,32 Euro genannt. Sind die Analysten hingegen selbst 
introvertiert, ist der Unterschied bei der Gewinnprognose nur sehr gering: 1,36 
Euro bei extrovertierten und 1,35 Euro bei introvertierten Chefs. 
 
Unterschiedliche Kursprognosen beeinflussen Investment-Entscheidungen 
 
Noch größer ist der Einfluss persönlicher und damit rein subjektiver 
Kriterien beim langfristig prognostizierten Kursziel des von den Experten 
analysierten fiktiven Software-Unternehmens. Extrovertierte Analysten vermelden 
hier bei einem extrovertierten CEO in drei bis fünf Jahren einen Aktienkurs von 
durchschnittlich 38,48 Euro. Bei einem introvertierten Chef sehen solche 
Analysten durchschnittlich nur ein Kursziel von 32,00 Euro. 
 
"Das ist ein so dramatischer Unterschied, dass ganz andere 
Investmententscheidungen gefällt werden", so Dr. Becker: "Schaut man sich im 
Vergleich dazu an, wie ganz anders introvertierte Analysten die 
Zukunftsaussichten dieses Softwareunternehmen beurteilen, ist das ein 
eindeutiger Beleg, dass man bei Empfehlungen der Analysten stets auch dessen 
Persönlichkeitskomponente mit einbeziehen muss." Die introvertierten 
Bewertungs-Experten sehen nämlich das Kursziel des Softwareunternehmens in drei 
bis fünf Jahren durchschnittlich bei knapp über 35 Euro, unabhängig von der 
Persönlichkeit des Chefs. 
 
Das Investment Lab Heilbronn hat in einer sehr aufwändigen Untersuchung Wert 
darauf gelegt, eine absolute Vergleichbarkeit der Bewertungen herzustellen. 
"Somit gab es Unterschiede lediglich im Persönlichkeitsmerkmal 
'Extrovertiertheit' von Vorstand und Analysten", erläutert Josip Medjedovic, 
Research Associate am Investment Lab den Versuchsaufbau. Nach seiner Ansicht ist 
es durchaus möglich, dass das Kriterium des extrovertierten oder zurückhaltenden 
Chefs im Falle des analysierten fiktiven Software-Unternehmens grundsätzlich 
eine größere Bedeutung als bei Firmen anderer Branchen hat. 
 
"Vielleicht ist man durch die legendären Auftritte von Steve Jobs oder Steve 
Ballmer bei Apple bzw. Microsoft so gepolt, dass man beim Thema Software einfach 
einen extrovertierten CEO als Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen 
aus diesem Bereich sieht", so Becker: "Doch das darf nicht der Grund für solche 
Bewertungsunterschiede sein. Gerade von einem Analysten erwartet man, dass 
dieser sich von Bühnenshows oder anderen öffentlichkeitswirksamen Auftritten 
nicht davon ablenken lässt und einzig nach harten Fakten beurteilt." 
 
Investoren müssen Aktienempfehlungen kritisch hinterfragen 
 
Zudem sei die Beeinflussung der Analystenbewertung durch subjektive Kriterien 
sicherlich nicht auf die Software-Branche beschränkt. "Unser Studien-Aufbau hat 
sich ja nur auf den Faktor unterschiedlicher Extrovertiertheit beschränkt", so 
Medjedovic: "Im Analyse-Alltag sind aber angesichts dieser Studienergebnisse 
noch andere Kriterien denkbar, die eine unterschiedliche Unternehmensbewertung 
beeinflussen können, etwa das Geschlecht oder andere Persönlichkeitsmerkmale des 
Unternehmensvorstands." Die Jahre an Berufserfahrung sowie der Branchenfokus der 
Finanzanalysten spielte bei den untersuchten Bewertungsunterschieden keine 
signifikante Rolle. "Hier gibt es im Gegensatz zum Persönlichkeitsmerkmal ' 
Extrovertiertheit ' keine Zusammenhänge", erläutert Medjedovic. 
 
Das Investment Lab, das als Research-Institut für börsennotierte 
Wachstumsunternehmen und Venture Capital-Akteure konzipiert ist, rät Investoren, 
nie auf einige wenige Analysten-Urteile zu vertrauen. "Investoren können anhand 
dieser Studie verstehen, wie kritisch reflektierend sie mit Aktien-Empfehlungen 
umgehen müssen. Deren Zustandekommen ist stets zu hinterfragen und mit den 
Rahmenbedingungen anderer Bewertungen abzugleichen", so Becker: "Auch die 
Analysten selbst können wichtige Schlussfolgerungen aus unserer Untersuchung 
ziehen und versuchen, den subjektiven Faktor in ihren eigenen Analysen zu 
minimieren." 
 
Die Heilbronner Wissenschaftler wollen im Blick behalten, ob auch die bewerteten 
Unternehmen selbst Schlussfolgerungen aus der Studie ziehen werden. "Eventuell 
wird ja das ein oder andere Unternehmen angesichts solcher Zusammenhänge dazu 
neigen, einen extrovertierten CEO an die Spitze zu berufen", stellt Investment 
Lab-Direktor Dr. Jochen Becker als Überlegung an: "Wenn alleine die 
Extrovertiertheit des CEO die Aussicht auf bessere Analysten-Bewertungen 
steigert, könnte das eventuell einen Effekt auf die personellen Entscheidungen 
haben." 
 
Tabellen-Anhang: 
 
So beeinflussen die Persönlichkeiten des CEO und des Analysten Gewinn- und 
Kursprognosen für ein börsengehandeltes Unternehmen 
 
                                     Mittelwerte 
Persönlichkeit Persönlichkeit Anzahl Gewinn pro  Langzeit-Entwicklung Kursziel***- 
des CEO        des            der    Aktie ** -  für Gewinn pro Aktie in Euro 
               Finanzanalyste Finanz in Euro     *** - in % 
               n              analys 
                              ten* 
Extrovertiert  Extrovertiert  42     1,41        22,26                38,48 
               Introvertiert  45     1,36        17,77                35,19 
Introvertiert  Extrovertiert  44     1,32        14,80                32,00 
               Introvertiert  41     1,35        18,46                35,10 
*aus methodischen Gründen wurde der Finanzanalyst, der hinsichtlich der 
Extrovertiertheit seiner Persönlichkeit den Medianwert aufweist, bei der 
Bewertung nicht berücksichtigt; 
**in einem Jahr; *** in drei bis fünf Jahren 
Quelle: Investment Lab Heilbronn 
 
Erläuterung zur Versuchsanordnung: 
Die 173 Analysten, deren Unternehmensbewertungen Grundlage der Studie sind, 
kommen aus 12 europäischen Staaten, aus Deutschland (59 Analysten), England (35), 
 Schweiz (15), Norwegen (19), Italien (8), Österreich, Belgien, Dänemark, 
Frankreich und Schweden (je 6), Niederlande (4), Liechtenstein (3). Bei der 
Auswahl der Analysten wurden alle Altersklassen von 20 bis 60 Jahre erfasst, mit 
einem Durchschnittsalter von 39 Jahren. 
Bewerten mussten die 173 Analysten ein Softwareunternehmen. Die realistischen 
Unternehmens- und Finanzdaten Daten wurden von einer Firma übernommen, die 2008 
von SAP übernommen wurde, der "Business Objects S.A.". 
 
Über das Investment Lab 
Das Investment Lab Heilbronn ist ein gemeinsames Forschungszentrum der German 
Graduate School of Management and Law und des Zukunftsfonds Heilbronn. Es wird 
maßgeblich von der Dieter-Schwarz-Stiftung unterstützt. Das Investment Lab 
forscht vor allem zum Thema Investorenbeziehungen und will auf diese Weise eine 
nachhaltige Präsenz und Wahrnehmung in der internationalen wissenschaftlichen 
Gemeinschaft anstreben. 
http://www.investment-lab.de 
 
Für weitere Informationen, Interview-Anfragen und Bild-Material: 
Ludwig Medien & Kommunikation 
Wolfgang Ludwig 
Mathias-Brüggen-Straße 124 
50829 Köln 
Büro: 0221/29219282, Fax: 0221/29219283 
Mobil: 0171/9335134 
Mail: mail@ludwig-km.de 
 
(Ende) 
 
Aussender: Ludwig Wolfgang 
Ansprechpartner: Wolfgang Ludwig 
Tel.: +49 221 29219282 
E-Mail: mail@ludwig-km.de 
Website: www.investment-lab.de 
 
Quelle: http://www.pressetext.com/news/20180502007 
 
 

(END) Dow Jones Newswires

May 02, 2018 01:30 ET (05:30 GMT)

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