Beim auf Arztpraxen und Apotheken
spezialisierten Softwaredienstleister Compugroup
Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um rund 17 Prozent auf 166
Millionen Euro, wie das TecDax
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und der sogenannten Telematik im Gesundheitswesen sorgt in den Praxen für Bedarf an Verbindungssystemen, Softwarelösungen und Kartenterminals. Bis Ende des ersten Quartals heimste Compugroup rund 20 000 Bestellungen für das eigene Verbindungspaket ein, 13 000 Installationen der Technik seien vorgenommen worden. Alles in allem schritten die Installationen langsamer voran als angenommen, schrieb Analyst Andreas Wolf von Warburg Research. Compugroup rechnet hier in den kommenden Quartalen mit mehr Tempo.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um fast 30 Prozent auf 38,9 Millionen Euro, die Marge legte entsprechend von 21 auf 23 Prozent zu. Unter dem Strich stieg der Gewinn um mehr als ein Drittel auf 17 Millionen Euro. Die Compugroup-Aktie lag am Mittag vier Prozent im Plus, obwohl Experten die Erlöse als etwas schwach werteten. Die Papiere hatten im Jahresverlauf vorher aber auch fast ein Fünftel verloren.
Für Analystin Victoria Kruchevska von der Commerzbank wuchsen die Apotheken- und die Krankenhaussparte nur langsam. Sie hatte auch bei der Telematik mit mehr gerechnet. Das operative Ergebnis sei aber wie erwartet ausgefallen. Knut Woller von der Baader Bank sieht wegen des Abschneidens im ersten Quartal zudem das obere Ende der Prognosebandbreite in Gefahr. Die Konkurrenz bei neuen Praxisaustattungen für die Telematik dürfte im Jahresverlauf zunehmen, schrieb Woller. Im Januar hatte die Prognose viele Anleger enttäuscht und zum Kursrutsch der Aktie beigetragen.
Die Compugroup setzt große Stücke auf die Einführung der Telematik. Dafür müssen viele Arztpraxen neue Technik und Software anschaffen, was den Umsatz der Compugroup dieses Jahr auf 700 bis 730 Millionen Euro hieven soll. Am oberen Ende der Bandbreite wäre das ein Plus von rund 25 Prozent. Das operative Ergebnis soll zwischen 175 und 190 Millionen Euro landen - ein Anstieg von bis zu der Hälfte. Lange hat sich der Start des Großprojekts im Gesundheitswesen aber verzögert./men/she/jha/
ISIN DE0005437305
AXC0250 2018-05-03/13:17