In der Diskussion um die Neuausrichtung der Norddeutschen Landesbank (NordLB) hat Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) eine Kapitalspritze seines Landes ausgeschlossen. Das Land plane als Miteigentümer keine Zuführungen, sagte Schröder am Donnerstag in Magdeburg. Es werde die NordLB jedoch bei der Umstrukturierung begleiten. Schröder sprach sich gegen einen Komplettverkauf der Landesbank aus. Für den Einstieg privater Kapitalgeber sei er offen.
Sachsen-Anhalt hält 5,57 Prozent der NordLB-Anteile. Größter Eigentümer ist das Nachbarbundesland Niedersachsen. Dessen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) hatte jüngst einen Komplettverkauf ebenfalls ausgeschlossen. Alle anderen Alternativen seien denkbar, konkrete Pläne werde es aber nicht vor dem Sommer geben.
Der Vize-Vorstandschef der Bank, Hinrich Holm, reagierte zurückhaltend auf die Ansage aus Sachsen-Anhalt. Die Entscheidung liege bei den Eigentümern, sagte er. Die NordLB hatte wegen des schwierigen Geschäfts mit der Schiffsfinanzierung 2016 einen Verlust von 1,96 Milliarden Euro eingefahren. Zuletzt machte sie wieder Gewinn. Allerdings wird befürchtet, dass sie mit Blick auf verschärfte Anforderungen der Bankenaufsicht zu wenig Eigenkapital hat. Um die Decke aufzubessern, wird die Kapitalspritze diskutiert.
Die Bank werde ihr Schiffs-Portfolio weiter massiv abbauen, kündigte Vorstandsmitglied Holm an. Die NordLB werde auch künftig in der Schiffsfinanzierung bleiben. Allerdings nur noch bei hoch abgesicherten Geschäften sowie bei Investitionen in Fähren, Kreuzfahrtschiffe und Transporter für Spezialfracht, sagte Holm./hnl/DP/tos
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