Probleme beim Antrieb des Airbus A320neo haben den Triebwerksbauer MTU zum Jahresstart nicht aus der Spur gebracht. Umsatz und Gewinn legten im 1. Quartal überraschend deutlich zu. Nach neuem Ärger um die Getriebe für den Airbus-Verkaufsschlager A320neo hatten Analysten auch bei MTU mit einem schwächeren Start ins Jahr gerechnet. Die Münchner bauen an dem Antrieb der United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney (P&W) mit, der bei etwa jedem zweiten A320neo-Jet zum Einsatz kommt. Wegen drohender Triebwerksausfälle hatte P&W die Auslieferungen neuer Antriebe im Februar vorübergehend eingestellt, um eine erst seit Ende 2017 verwendete problematische Dichtung zu ersetzen. Airbus musste dadurch massenhaft fast fertige Flugzeuge auf dem Hof parken und dadurch im 1. Quartal einen Umsatzrückgang hinnehmen. Erst seit April liefert Pratt wieder einwandfreie Triebwerke des Typs an Airbus. Trotzdem ging es bei MTU im 1. Quartal aufwärts. Die Münchner erzielten einen Umsatz von 1,02 Mrd. €, knapp 5 % mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn legte um fast 11 % auf 175 Mio. € zu. Der bereinigte Überschuss kletterte um gut 10 % auf 123 Mio. €. Besonders im Geschäft mit Antrieben für neue Flugzeuge stieg der operative Gewinn deutlich - um mehr als 17 %. Der Umsatz in diesem Bereich legte um knapp 11 % zu. Der neue Finanzchef Peter Kameritsch erklärte dies mit einem veränderten Geschäftsmix. Triebwerkshersteller verdienen mit neuen Turbinen typischerweise eher wenig Geld. Ihre Gewinne fahren sie vor allem mit dem Verkauf von Ersatzteilen und der Wartung ein. Starke Zuwächse beim Verkauf neuer Triebwerke drücken daher eher auf die Margen. Für das Gesamtjahr behält der Vorstand seine Prognosen bei. Im laufenden Jahr will MTU-Chef Winkler den Umsatz aus dem Verkauf neuer Triebwerke um rd. 30 % ankurbeln. Für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) und den bereinigten Überschuss stellt er weiterhin moderate Steigerungen in Aussicht. Für das bereinigte Ebit, das nach neuer Rechnungslegung im Vorjahr bei 576 Mio. € lag, hatte er im Februar eine Zielspanne von 600 bis 620 Mio. € genannt. Die MTU-Führung ist für ihre konservativen Prognosen bekannt. Im weiteren Jahresverlauf besteht deshalb Spielraum für Anhebungen der Prognosen.
Dies ist ein Ausschnitt aus de rheutigen TB-Daily
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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