BERLIN (dpa-AFX) - Am neuen Hauptstadtflughafen haben sich nach
Betreiberangaben weitere wichtige Baufirmen auf feste Terminpläne
eingelassen. Bosch habe zugesagt, seine Arbeiten an der
Sicherheitstechnik im Terminal einschließlich der
Sachverständigenprüfungen bis zum Februar 2019 zu beenden, sagte
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag in Berlin. Zudem
werde Siemens
Seit der geplatzten Flughafeneröffnung 2012 war ein großes Problem auf der Baustelle, dass die Firmen auf Stundenbasis angefordert wurden - ohne Fristen und damit ohne große Möglichkeiten für Vertragsstrafen. Kernproblem ist der Brandschutz. Das Terminal war in der Bauphase immer wieder umgeplant und größer angelegt worden, ohne die Haustechnik grundlegend neu zu konzipieren.
Bosch habe nun in einen Vertrag eingewilligt, der je nach Leistung Zuschläge und Abzüge vorsehe, sagte Lütke Daldrup. Im Dezember war auch mit Caverion ein Zeitplan vereinbart worden. Der Gebäudeausrüster soll bis zum August Mängel an der Sprinkleranlage beseitigen. Eine Verabredung gebe es jetzt auch mit T-Systems, deutete Lütke Daldrup an.
Parallel kämpft die Betreibergesellschaft um bessere Flugverbindungen für den neuen Airport. Airlines sollen Gebührenrabatte für Langstreckenflüge erhalten. Zudem werde der Flughafen mit der regionalen Wirtschaft für den Standort werben und in der Politik um mehr Flugrechte zwischen Berlin und China sowie dem Mittleren Osten kämpfen.
Die Arbeiten am dem noch immer unvollendeten Terminal halten die Flughafengesellschaft trotz guter laufender Geschäfte in den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr schrieb das Staatsunternehmen 83,6 Millionen Euro Verlust, wie Lütke Daldrup bestätigte. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" (Freitag) über den Jahresabschluss berichtet.
Während der Verlust damit um knapp 18 Prozent sank, stieg der Umsatz
um 5,5 Prozent auf 392 Millionen Euro - angestrebt worden war ein
Plus von 10 Prozent. Hintergrund ist die Insolvenz der Air Berlin
Als Ergebnis des laufenden Geschäfts gab die Flughafengesellschaft einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 101,7 Millionen Euro an, 6,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Eigentümer der Flughafengesellschaft sind die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund.
Der Finanzrahmen für den Bau des neuen Flughafens einschließlich Erweiterungen liegt bei 6,5 Milliarden Euro. Nach der Eröffnung 2020 braucht das Unternehmen aber weitere 770 Millionen Euro für den Ausbau, die Verhandlungen mit Banken und Versicherungen sind aber anspruchsvoll, wie Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte.
Die Geldgeber versuchten, "rauszuholen, was rauszuholen ist", das Unternehmen wolle aber nicht zu hohe Zinsen zahlen. Um das Finanzkonzept zu verabschieden, wird die nächste Sitzung des Kontrollgremiums von August auf Juli vorgezogen./bf/kil/DP/tos/he
ISIN DE0007236101 GB00B128C026
AXC0320 2018-05-04/21:26