BERLIN (Dow Jones) - Immer mehr Arbeitnehmer fehlen im Job, weil sie überlastet und erschöpft sind. Das geht laut einem Bericht der zur Funke Gruppe gehörenden Berliner Morgenpost aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Redaktion vorliege. Demnach stieg die Zahl der Fehltage von 2012 bis 2016 von 19,97 Millionen auf 30,53 Millionen im Jahr.
Weil es für eine starke emotionale und körperliche Erschöpfung durch chronische Überforderung - oft als Burn-out bezeichnet - keine einheitliche Diagnose gebe, habe die Linke die Fehltage aufgrund von vier Diagnosen ermitteln lassen: schwere Belastungs- und Anpassungsstörung, neurotische Störung, Ermüdung sowie Probleme bei der Lebensbewältigung.
Besonders stark gestiegen seien den Angaben zufolge die Zahlen bei Belastungs- und Anpassungsstörungen. 2012 hätten Arbeitnehmer deswegen 10,5 Millionen Tage gefehlt, 2016 an 16,9 Millionen Tagen.
"Die Grenze ist überschritten. Arbeitgeber und Bundesregierung behandeln die Beschäftigten wie Verschleißteile", sagte Jutta Krellmann, Linken-Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit, der Zeitung. Krellmann forderte die Bundesregierung dazu auf, eine Anti-Stress-Verordnung per Gesetz durchzusetzen. Die Bundesregierung aber denke lieber darüber nach, wie man das Arbeitszeitgesetz lockern könne, statt die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. "Das grenzt an Körperverletzung", so die Linke-Politikerin.
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May 05, 2018 07:02 ET (11:02 GMT)
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