Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Eurosystem kauft weniger Anleihen
Die Anleihebestände der Zentralbanken des Euroraums haben sich in der Woche zum 4. Mai 2018 deutlich verringert. Das gesamte Wertpapierkaufvolumen belief sich auf 2,819 (Vorwoche: 11,153) Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Die Bestände an öffentlichen Anleihen erhöhten sich um 1,299 (8,996) Milliarden Euro.
EZB: Anteil Unternehmensanleihen an APP sinkt im April
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihr monatliches Kaufziel im April erneut gut erreicht, dabei aber deutlich weniger Unternehmensanleihen als im März angekauft. Nach Mitteilung der EZB erhöhten sie ihre Wertpapierbestände um 30,581 (März: 30,890) Milliarden Euro. Das Volumen der fällig gewordenen Anleihen belief sich auf 24,708 (6,074) Milliarden Euro.
Koalitionsfraktionen zurren Wohnrauminitiative fest
Die Fraktionen von Union und SPD haben bei dem Klausurtreffen ihrer Vorstände auf der Zugspitze die im Koalitionsvertrag angekündigte Wohnrauminitiative im Detail festgelegt. "Wir schaffen ein Baukindergeld, damit Familien Wohneigentum erwerben können", erklärten die Geschäftsführenden Vorstände in einem Beschlusspapier in Murnau. "Wir schaffen mehr Transparenz bei der Mietpreisbremse und stärken damit die Rechte der Mieterinnen und Mieter."
Merkel: Abschluss von Bankenunion erst nach Reduzierung von Risiken
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in der Debatte über europäische Reformen auf einem Abbau von Risiken in den Bankbilanzen vor weiteren Vergemeinschaftungen etwa bei der Haftung bestanden. "Für uns ist klar, dass wir nur bei einer Reduzierung der Risiken auch über den Abschluss einer Bankenunion reden können", sagte Merkel nach einer Tagung der Länder-Fraktionschefs von CDU und CSU.
Nahles rechnet nicht mit neuen Sprüngen bei den Steuereinnahmen
Die schwarz-rote Regierungskoalition hat Hoffnungen auf namhafte Steuerzuwächse über das geplante Maß hinaus zunichte gemacht. "Wir rechnen nicht mit nennenswerten neuen Spielräumen", sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles mit Blick auf die laufende Steuerschätzung. Nahles äußerte sich zu Beginn der Fraktionsklausur von Union und SPD auf der Zugspitze und wies darauf hin, dass die Zuwächse, die beim Arbeitskreis Steuerschätzung vermutlich herauskommen, in der Prognose bereits in den aktuellen Haushalt eingearbeitet seien.
Bund fordert von Beteiligungen Bericht über Entfristungspraxis
Angesichts der Praxis der Deutschen Post, die Entfristung von Arbeitsverträgen auch von der Zahl der Krankheitstage abhängig zu machen, will der Bund seine übrigen Beteiligungsunternehmen auf ähnliche Vorgänge überprüfen. Wie Finanzministeriums-Sprecherin Jeanette Schwamberger bei einer Pressekonferenz sagte, "wird der Bund, wo er auch Aufsichtsrat ist, von seinem Recht Gebrauch machen, von den Unternehmen mit Bundesbeteiligung einen entsprechenden Bericht anzufordern".
Friedensforscher werfen Rheinmetall Profitmache im Jemen-Krieg vor
Einen Tag vor der Hauptversammlung haben Friedensforscher und Menschenrechtler dem Rüstungskonzern Rheinmetall vorgeworfen, am Krieg im Jemen zu verdienen. "Der Konzern nutzt seine Tochterunternehmen und Joint Ventures im Ausland, um Munition für den Jemen-Krieg zu liefern und so Gewinne zu machen", kritisierte Otfried Nassauer vom Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS).
Putin schlägt Medwedew erneut als Regierungschef vor
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut Dmitri Medwedew für das Amt des Ministerpräsidenten vorgeschlagen. Putin habe der Duma, dem Unterhaus des Parlaments, die Kandidatur Medwedews zur Zustimmung vorgelegt, teilte der Kreml kurz nach der Vereidigung Putins mit. Es gilt als sicher, dass die Duma Medwedew als Regierungschef bestätigt. Die Abstimmung soll am Dienstagmittag erfolgen (14.00 Uhr MESZ).
Tschechiens Regierungschef bestreitet Produktion von Nervengift Nowitschok
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis hat sich von Äußerungen des Präsidenten Milos Zeman distanziert, wonach das Nervengift Nowitschok in Tschechien hergestellt und getestet wurde. "Die Tschechische Republik hat niemals irgendeine Substanz aus der Nowitschok-Gruppe hergestellt, entwickelt oder gelagert, schrieb Babis unter Berufung auf Geheimdienstangaben im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das Nervengift war der britischen Regierung zufolge im März beim Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal im englischen Salisbury verwendet worden.
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May 07, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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