FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Wochenende haben Europas Börsen ein wenig Luft abgelassen. Die Nachrichtenlage war dünn, die Berichtssaison kochte auf kleiner Flamme. Das Iran-Thema schwelt eher im Hintergrund, am Ölmarkt macht die Rally der vergangenen Tage eine Pause und die Preise verharren auf ihren Dreieinhalbjahreshochs. Etwas belastend wirkte der weiter anziehende Euro, der am Freitagabend bei 1,1940 Dollar notierte. Nach schwachen US-Verbraucherpreisen am Vortag blieben nun auch die US-Importpreise unter den Erwartungen.
Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 13.001 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,1 Prozent auf 3.566 nach unten. Die Mailänder Börse erholte sich mit Aufschlägen von 0,4 Prozent, nachdem es dort wegen der politischen Unsicherheit und einem drohenden euroskeptischen Regierungsbündnis zuletzt deutlicher abwärts gegangen war.
Nach der Unicredit am Donnerstag hat nun die nur mit Staatshilfe noch lebende Krisenbank Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) ermutigende Zahlen vorgelegt. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal auf 187,6 Millionen Euro nach einem Minus von 169,2 Millionen im Vorjahr. Auch verbuchte die Bank einen deutlichen Rückgang bei Wertberichtigungen auf Finanzanlagen. Zudem kommt BMPS damit voran, das notleidende Portfolio abzubauen. An der Börse wurde das mit einem Kurssprung von 17,6 Prozent quittiert.
Lufthansas Erlösumfeld hat sich verbessert
Für das Lufthansa-Papier ging es nach Bekanntgabe der Verkehrszahlen kräftig um 3,4 Prozent nach oben. Stützend wirkte nach Einschätzung aus dem Handel vor allem die Aussage, dass sich das Erlösumfeld währungsbereinigt im April positiv entwickelt hat. Gerade hier habe sich die Airline in den vergangenen Monaten zurückhaltend geäußert, hieß es. Dies habe für eine gewisse Erleichterung gesorgt, daneben sei die Aktie nach der jüngsten Korrektur reif für eine Gegenbewegung.
Wie ein Befreiungsschlag wirkte, dass die Schweizer Sika und Saint-Gobain ihren lange schwelenden Übernahmestreit beendet haben. Der französische Baustoffriese verzichtet nun darauf, die Kontrolle an dem kleineren Konkurrenten Sika zu übernehmen. "Die Vereinbarung ist ein Gewinn für beide Seiten", kommentierten die Analysten von Davy Research. Die Anleger sahen das offenbar genauso: Sika verteuerten sich um 8,3 Prozent und für Saint-Gobain ging es um 2,7 Prozent nach oben.
Gut kam der Geschäftsbericht von Arcelormittal an, die Aktie stieg um 2,2 Prozent. Der Stahlriese hat im ersten Quartal von höheren Stahlpreisen profitiert und sowohl den Umsatz als auch den Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Insgesamt hätten sich die Aussichten für 2018 in den vergangenen Monaten verbessert, sagte Arcelor-Chef Lakshmi Mittal. Deutsche Post erholten sich von den jüngsten Verlusten und gewannen 1,2 Prozent.
Silver Lake legt Gebot für Zoopla vor
Für die Aktie von Zoopla ging es an der Londoner Börse nach einem Übernahmegebot durch Silver Lake um 30,6 Prozent auf 490 Pence nach oben. Das Private-Equity-Unternehmen bietet 2,2 Milliarden Pfund oder 490 Pence in Cash für jede Zoopla-Aktie. Zoopla unterhält die Immobilienseite PrimeLocation sowie die Preisvergleichs-Suchmaschine uSwitch.
Nachdem bei Talanx die Bruttoprämien im Auftaktquartal überzeugt haben, hat der Versicherer den Ausblick für die Prämien leicht nach oben genommen. Den Ausblick für den 2018er Gewinn bestätigte Talanx aber nur. Das sorgte für etwas Enttäuschung. Talanx verbilligten sich um 2,3 Prozent.
Negativ für Roche, die 1,7 Prozent verloren, wirkte eine enttäuschend verlaufene Studie. "Die Erwartungen waren nach einem vorübergehenden Einstellungsstopp in einer früheren Studie bereits gedämpft", relativierte ein Marktteilnehmer den Neuigkeitsgehalt der Meldung.
Aus Zeichnersicht erfreulich fiel der Börsengang von Nfon aus. Im Vergleich zum im Vorfeld kräftig nach unten angepassten Ausgabepreis je Aktie von 12 Euro lag der erste Kurs am Freitag mit 13,00 Euro gut 8 Prozent höher. Zum Handelsende wurde das Papier des Anbieters von Cloud-Telefonsystemen mit 13,26 Euro gehandelt.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.565,52 -4,19 -0,1% +1,8% . Stoxx-50 3.132,46 -1,30 -0,0% -1,4% . Stoxx-600 392,39 +0,42 +0,1% +0,8% Frankfurt XETRA-DAX 13.001,24 -21,63 -0,2% +0,7% London FTSE-100 London 7.724,55 +23,58 +0,3% -0,3% Paris CAC-40 Paris 5.541,94 -4,01 -0,1% +4,3% Amsterdam AEX Amsterdam 562,27 +0,09 +0,0% +3,3% Athen ATHEX-20 Athen 2.147,72 +8,34 +0,4% +3,1% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.884,40 -0,13 -0,0% -2,4% Budapest BUX Budapest 37.644,06 +903,85 +2,5% -4,4% Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.260,64 +39,79 +0,9% +8,8% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 125.061,30 -824,80 -0,7% -11,3% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 0,00 0,00 0,0% -1,7% Lissabon PSI 20 Lissabon 5.559,62 +54,20 +1,0% +4,2% Madrid IBEX-35 Madrid 10.271,40 +24,80 +0,2% +2,3% Mailand FTSE-MIB Mailand 24.138,96 +105,06 +0,4% +9,6% Moskau RTS Moskau 1.192,11 +12,48 +1,1% +3,3% Oslo OBX Oslo 810,35 -1,08 -0,1% +9,1% Prag PX Prag 1.107,12 +10,74 +1,0% +2,7% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.603,25 -13,55 -0,8% +1,7% Warschau WIG-20 Warschau 2.329,36 +26,65 +1,2% -5,4% Wien ATX Wien 3.522,17 0,00 0,0% +3,0% Zürich SMI Zuerich 8.993,51 +9,41 +0,1% -4,1% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 10:59 Do, 17:49 % YTD EUR/USD 1,1947 +0,25% 1,1921 1,1895 -0,6% EUR/JPY 130,61 +0,16% 130,27 130,34 -3,5% EUR/CHF 1,1949 -0,04% 1,1943 1,1938 +2,0% EUR/GBP 0,8818 +0,03% 0,8811 1,1340 -0,8% USD/JPY 109,31 -0,10% 109,27 109,58 -3,0% GBP/USD 1,3548 +0,23% 1,3529 1,3489 +0,3% Bitcoin BTC/USD 8.632,24 -5,5% 8.793,49 9.358,56 -36,8% ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,59 0,03 Deutschland 10 Jahre 0,56 0,56 0,13 USA 2 Jahre 2,54 2,52 0,65 USA 10 Jahre 2,97 2,96 0,56 Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00 Japan 10 Jahre 0,04 0,05 -0,01 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,06 71,36 -0,4% -0,30 +18,3% Brent/ICE 77,27 77,47 -0,3% -0,20 +18,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.321,82 1.321,59 +0,0% +0,23 +1,5% Silber (Spot) 16,74 16,72 +0,1% +0,02 -1,1% Platin (Spot) 923,45 927,50 -0,4% -4,05 -0,7% Kupfer-Future 3,11 3,10 +0,2% +0,01 -6,5% ===
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