Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SIEMENS - Hinter den Kulissen geht das Tauziehen um Jobs und Standorte bei Siemens weiter: Bis Ende September wollen Vorstand und Arbeitnehmer die Details ausverhandeln - wie viele Stellen sollen am Ende gestrichen werden? Noch im November hatte Siemens den weltweiten Abbau von 6.900 Arbeitsplätzen in seiner Kraftwerkssparte angekündigt, davon etwa die Hälfte in Deutschland. "Ich gehe davon aus, dass es uns gelingen wird, diese Zahl mit dem vereinbarten Zukunftspakt niedriger zu halten als geplant", sagte IG-Metall-Vorstand und Siemens-Aufsichtsrat Jürgen Kerner der Süddeutschen Zeitung. Statt über die Zahl der wegfallenden Stellen spricht man in München ohnehin zurzeit lieber über Geld: Siemens wolle mit den Kürzungen einen "großen dreistelligen Millionenbetrag" einsparen, erklärte Personalvorstand Janina Kugel vor einigen Tagen. Nach SZ-Informationen soll ein Einsparbetrag von 500 Millionen Euro weltweit im Raum stehen, an die 200 Millionen davon allein in Deutschland. (SZ S. 20)
VOLKSWAGEN - Der Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Herbert Diess bleibt wegen der Frage, wann er 2015 die finanziellen Risiken durch den Dieselskandal absehen konnte unter Druck. Unter Berufung auf Dokumente des FBI heißt es, dass Diess als Markenchef von VW schon einen knappen Monat vor Aufdeckung des Skandals durch die US-Umweltbehörden von den Milliarden-Risiken für das Unternehmen wusste. (FAZ S. 15)
FRESENIUS - Fresenius-Chef Stephan Sturm bedauert heute, im April 2017 die Übernahmevereinbarung mit dem US-Konzern Akorn getroffen zu haben: "Auf Basis des Wissens, das ich damals hatte, habe ich richtig entschieden", sagte er in einem Interview. "Ich habe damals eine ganze Menge nicht gewusst und auch nicht wissen können. Das strategische Ziel, durch eine Übernahme unser Generika-Geschäft in den USA zu stärken, ist und bleibt richtig. Damals war Akorn der optimale Kandidat, um dieses Ziel zu erreichen. Die Missstände bei Akorn konnten wir damals nicht absehen. Im Nachhinein ärgere ich mich über diese Transaktion, aber ich habe keinen Fehler gemacht. Ich bin mit mir im Reinen". (SZ S. 18)
PROSIEBENSAT 1 - Conrad Albert, Chef des Medienkonzerns Prosiebensat1, beklagt das Fehlen einer gemeinsamen Vision für die digitale Mediengesellschaft in Deutschland. Im Interview wettert er gegen "Internetimperialisten" und deren Algorithmen, fordert einheitliche Bedingungen für alle Marktteilnehmer und spricht sich für mehr Zusammenarbeit zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen aus. (Handelsblatt S. 22)
ENBW - Der baden-württembergische Energieversorger ENBW und der österreichische Mineralölkonzern OMV haben eine Kooperation beschlossen, mit der sie das Aufladen von Elektro-Autos in den Städten Süddeutschlands erleichtern wollen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wollen die Unternehmen gemeinsam etwa 100 Ladesäulen errichten und betreiben, die 300 Kilowatt leisten. Das wäre ein großer Sprung. Mit 300 KW kann man in drei Minuten Strom für einhundert Kilometer tanken. Derart starke Ladesäulen gibt es an Deutschlands Straßen derzeit kaum, die aktuellen sogenannten Schnelllade-Stationen schaffen maximal 50 Kilowatt. (SZ S. 19)
JULIUS BÄR - Der neue Chef der Privatbank Julius Bär, Bernhard Hodler, gibt sich angriffslustig. Der Vermögensverwalter will weiter wachsen - und prüft dabei auch mögliche Fusionen und Übernahmen. Dabei werde Julius Bär zwar selektiv vorgehen, aber: "Wenn wir eine Gelegenheit sehen, bei der Preis und Qualität stimmen, dann greifen wir zu", sagte Hodler dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 28)
BERLINER VOLKSBANK - Die Berliner Volksbank plant, in diesem Jahr weitere 115 Stellen zu streichen. Dies teilte das Institut auf Anfrage des Handelsblatts mit. Im vergangenen Jahr waren bereits gut 80 Jobs weggefallen. Ende 2017 zählte die größte deutsche Volksbank noch 1.793 Mitarbeiter. Mit Blick auf beide Jahre geht es also um rund 10 Prozent der Mitarbeiter. Für sozial verträgliche Maßnahmen stellt die Bank rund 22 Millionen Euro zurück. Der Stellenabbau sei im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Kunden immer seltener die Geschäftsstellen besuchen. (Handelsblatt S. 31)
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May 14, 2018 00:28 ET (04:28 GMT)
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