Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am
Montag die Verluste aus dem frühen Handel deutlich ausgeweitet. Der
richtungweisende Euro-Bund-Future
Marktbeobachter begründeten den Anstieg der Renditen mit der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in der Eurozone. Aussagen des französischen Notenbankchefs Francois Villeroy de Galhau hatten die Furcht vor einer restriktiveren Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkt. Eine Erhöhung des Leitzinses dürfte einige Quartale nach dem Ende der Anleihekäufe erfolgen, sagte der Notenbanker. Es werde nicht einige Jahre dauern.
Villeroy de Galhau warnte zudem einzelne Mitgliedsländern mit hohen Schulden. "Keine Regierung sollte erwarten, dass die geldpolitische Normalisierung verschoben wird, um den Schuldendienst in einzelnen Mitgliedsländern zu erleichtern." Derzeit will beispielsweise die sich abzeichnende neue Regierung im hochverschuldeten Italien die Ausgaben massiv nach oben fahren.
In den kommenden Tagen stehen weitere Reden von führenden Notenbankern aus der Eurozone auf dem Programm, darunter auch von EZB-Präsident Mario Draghi. Nach Einschätzung von Anleiheexperten der Commerzbank könnten diese Auftritte neue Hinweise für die weitere Entwicklung der Geldpolitik geben./jkr/he
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AXC0295 2018-05-14/19:16