Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fachkräftemangel in technischen Berufen weitet sich stark aus
In Deutschland herrscht nach einer neuen Studie ein deutlich verschärfter Mangel an Fachkräften in technischen Berufen. Den Unternehmen fehlten im April 314.800 Arbeitskräfte im Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ("Mint") - ein Anstieg um 32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und mehr als doppelt so viel wie Anfang 2015, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) mitteilte. Diese "Mint-Lücke" habe damit ein neues Allzeithoch erreicht.
Finanzministerium prüft Regeln für Aktiengeschäfte
Vor dem Hintergrund des Geely-Einstiegs bei Daimler arbeitet die Bundesregierung weiter an der Überprüfung der Meldevorschriften im Wertpapierhandel. "Wir schauen uns an, wie die Beteiligungsschwellen sind, wie das Aufsichtsregime ist, wie das wirkt", sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Montag in Berlin.
Union: Zinssatz für Steuernachzahlungen muss gesenkt werden
Die CDU/CSU-Fraktion hat nach einem Beschluss des Bundesfinanzhofes gefordert, den Zinssatz für Steuernachzahlungen zu senken. "Der Vorlagebeschluss des Bundesfinanzhofes zeigt erneut, dass dringender Änderungsbedarf bei der Höhe der Nachzahlungszinsen besteht", erklärten die finanzpolitische Sprecherin der Fraktion, Antje Tillmann, und der zuständige Berichterstatter Uwe Feiler. Ein Zinssatz von rund 6 Prozent im Jahr erscheine vor dem Hintergrund eines extrem niedrigen Marktzinsumfeldes "schon lange nicht mehr angemessen".
IWF: Deutschland sollte frühzeitig gegen hohe Immobilienpreise vorgehen
Deutschland sollte nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) frühzeitig Maßnahmen gegen einen weiteren rapiden Anstieg der Wohnimmobilienpreise ergreifen. In der Abschlusserklärung zu Artikel-IV-Konsultationen schreibt der IWF: "Der rapide Anstieg der Immobilienpreise in einigen Städten spricht zusammen mit Datenlücken und einem unvollständigen makroprudenziellen Werkzeugkasten dafür, dass eine frühzeitige Implementierung von Aufsichtsmaßnahmen in Erwägung gezogen werden sollte."
Regierung will neuen EU-Datenschutz genau beobachten
Die Bundesregierung schließt als Reaktion auf die am 25. Mai europaweit in Kraft tretende Datenschutzgrundverordnung Korrekturen am Datenrecht auf lange Sicht nicht aus. "Wir planen als Bundesregierung derzeit keine kurzfristigen Änderungen des ja schon beschlossenen allgemeinen deutschen Datenschutzrechts und auch keine entsprechende EU-Initiative", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Aber es kommt jetzt natürlich drauf an, Erfahrungen mit dem neuen Recht zu sammeln", betonte er.
EZB: Eurosystem kauft deutlich mehr Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Wertpapierkäufe in der Woche zum 11. Mai 2018 deutlich erhöht. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien um 9,629 (Vorwoche: 2,819) Milliarden Euro. Die Wochendaten sind von der wechselnden Marktliquidität beeinflusst, der sich die Zentralbanken anpassen.
Commerzbank: EZB ändert Kommunikation erst im Juli
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Aussagen zur künftigen Entwicklung von Wertpapierkäufen (APP) und Leitzinsen nach Einschätzung der Commerzbank frühestens Ende Juli ändern. Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert geht davon aus, dass die EZB im Juni noch nichts in dieser Richtung unternehmen wird, weil sich Inflation und Stimmungsdaten zuletzt enttäuschend entwickelt haben. Auch eine abermalige Verlängerung des APP schließt er nicht aus.
Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega verzögert sich
Die Bildung einer italienischen Koalitionsregierung aus rechtsextremer Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) verzögert sich. Nach Angaben von Luigi Di Maio bat dessen Fünf-Sterne-Bewegung Staatspräsident Sergio Mattarella am Montag um ein paar Tage mehr Zeit für die Regierungsbildung. Di Maio begründete dies nach seiner Unterredung mit Mattarella damit, dass es darauf ankomme, das bestmögliche Regierungsprogramm für die kommenden fünf Jahre zustande zu bringen.
Torra zum neuen Regionalpräsidenten Kataloniens gewählt
Der Unabhängigkeitsbefürworter Joaquim "Quim" Torra ist neuer Regionalpräsident von Katalonien. Der 55-jährige Nachfolger des abgesetzten Carles Puigdemont erhielt am Montag im Parlament in Barcelona ganz knapp die nötige einfache Mehrheit. 66 Abgeordnete stimmten für ihn, 65 gegen ihn und vier enthielten sich. Damit gehen in Katalonien sechs Monate ohne eigene Regierung infolge des Zerwürfnisses mit Madrid wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen der Region zu Ende.
Regierung dämpft Erwartungen an Besuch von Merkel bei Putin
Wenige Tage vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi deutet sich keine Kehrtwende bei wichtigen Themen wie etwa den Russland-Sanktionen an. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte mit Blick auf die für Freitag angesetzten Gespräche, dass es sich um einen Arbeitsbesuch handele.
Bundesregierung lobt wirtschaftlichen Reformkurs Argentiniens
Die Bundesregierung stärkt Argentinien in der aktuellen Finanzkrise demonstrativ den Rücken. Das Land habe wichtige Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht, würdigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Seibert äußerte sich vor dem Hintergrund von Gesprächen der argentinischen Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über eine Kreditlinie. Präsident Mauricio Macri will mit dem frischen Geld die anhaltende Abwertung der Landeswährung eindämmen.
Dutzende Tote bei Protesten im Gazastreifen gegen US-Botschaft in Jerusalem
Wütende Proteste im Gazastreifen mit dutzenden getöteten Palästinensern haben die international scharf kritisierte Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem begleitet. Mindestens 37 Palästinenser wurden am Montag an der Grenze zu Israel von israelischen Soldaten erschossen, hunderte weitere verletzt, wie das Gesundheitsministerium im Gazastreifen mitteilte. Die Palästinenserregierung warf Israel ein "schreckliches Massaker" vor. US-Präsident Donald Trump, der den Botschaftsumzug im Dezember verfügt hatte, sprach von einem "großen Tag" für Israel.
Israels Luftwaffe fliegt Angriff auf Hamas-Ausbildungslager im Gazastreifen
Die israelische Luftwaffe hat einen Angriff auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas geflogen. Der Angriff habe sich gegen "fünf terroristische Ziele" in einem militärischen Ausbildungslager der Hamas im Norden des Gazastreifens gerichtet, erklärte die Armee am Montag. Es handele sich um eine Reaktion "auf die gewaltsamen Aktionen der Hamas in den vergangenen Stunden".
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May 14, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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