Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX schloss kaum verändert mit einem kleinen Minus von knapp 0,1 Prozent bei 12.970 Punkten. Die positive Wirkung eines deutlichen Euro-Rückgangs wurde von weiter steigenden Zinsen zunichte gemacht. Starke Verluste erlitten Thyssenkrupp und Merck nach enttäuschenden Quartalsberichten.
"Nach 1.300 Punkten Plus im DAX wird die Luft dünner", sagte ein Marktteilnehmer. Derzeit sei kein Impuls in Sicht, der den DAX zurück an den Rekordstand aus dem Januar treiben könnte. Er liegt bei 13.597 Punkten.
Merck brachen um 6,3 Prozent ein. Vor allem der Ausblick habe für Enttäuschung gesorgt, hieß es von einem Teilnehmer. Das Unternehmen rechnet mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 5,30 bis 5,65 Euro, das liegt unter der bisherigen Markterwartung. Zudem zeigt laut Marktteilnehmern ein Blick auf die Medikamente, dass Erbitux und Rebif die Umsatzerwartungen nicht erfüllt haben. Ein anderer Teilnehmer verwies auf das schwache Abschneiden der Sparte Flüssigkristalle.
Für Thyssenkrupp ging es um 6,5 Prozent nach unten. Die Zahlen selbst enthielten nach Einschätzung eines Marktteilnehmers keine Überraschungen. Nach den überzeugenden Ergebnissen von Arcelormittal sei bereits damit gerechnet worden, dass die Stahlsparte liefere. Als enttäuschend wurde von Analysten allerdings auch bei Thyssenkrupp der Ausblick eingestuft.
Commerzbank besser als erwartet
Für Commerzbank ging es dagegen um 3,9 Prozent nach oben. Die Bank hat zwar im ersten Quartal bei rückläufigen Erträgen operativ weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Die Markterwartungen hat die Bank aber übertroffen. Zugute kam ihr unter anderem eine deutlich niedrigere Risikovorsorge.
Bei RWE lagen sowohl der Umsatz wie auch der Gewinn im Rahmen der Markterwartung. Der Ausblick wurde, wie nicht anders zu erwarten, bestätigt. Für die Investoren stehe momentan die Neuordnung auf den Strommarkt klar im Fokus. Nachdem die Aktie im Minus gestartet war, stieg sie schließlich um 1,2 Prozent.
Als insgesamt im Rahmen der Erwartungen liegend wurden im Handel auch die Geschäftszahlen von Allianz beschrieben. Das operative Ergebnis ist leicht unter den Schätzungen geblieben, dafür ist das Nettoergebnis etwas besser ausgefallen. Das Allianz-Papier notierte 1 Prozent fester.
BASF profitierten mit einem Plus von 1,0 Prozent von den steigenden Ölpreisen. Dagegen fielen Deutsche Bank um 1,7 Prozent auf 11,28 Euro, nachdem die Analysten von Barclays die Aktien mit einem Kursziel von 8 Euro zum Untergewichten empfohlen haben.
Nordex im Aufwind
Im TecDAX legten Nordex um 9,4 Prozent zu. "Positiv ist, dass Nordex keine negative Überraschung geliefert hat", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Quartalszahlen des Windturbinenherstellers. Der Ordereingang mache Hoffnung, dass sich das Geschäft stabilisiere.
Auch bei Bilfinger stützte ein guter Auftragseingang den Kurs, der 2,3 Prozent gewann. Dagegen gaben Carl Zeiss Meditec und Metro nach ihren Zahlen nach.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 106,2 (Vortag: 79,9) Millionen Aktien im Wert von rund 3,70 (Vortag: 2,85) Milliarden Euro. Es gab 15 Kursgewinner und 15 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.970,04 -0,06% +0,41% DAX-Future 12.976,50 -0,03% +0,34% XDAX 12.973,75 +0,01% +0,87% MDAX 26.570,33 -0,28% +1,41% TecDAX 2.772,26 -0,04% +9,62% SDAX 12.489,06 -0,23% +5,07% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 157,78 -49 ===
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May 15, 2018 11:48 ET (15:48 GMT)
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