Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KARSTADT - Karstadt eröffnet wieder neue Filialen. Erstmals seit 30 Jahren will der Konzern wieder ein neues Warenhaus eröffnen, kündigte Karstadt-Chef Stephan Fanderl an. Einer Fusion mit dem kriselnden Konkurrenten Kaufhof erteilte er ein Absage. (Handelsblatt S. 14)
DEUTSCHE POST - Die Deutsche Post will ungeachtet aller Kritik nicht von der umstrittenen Praxis bei der Entfristung von Arbeitsverträgen abrücken. Der Bonner Konzern übernimmt Angestellte nur dann unbefristet, wenn sie zuvor innerhalb von zwei Jahren nicht mehr als 20 Krankheitstage hatten und nicht mehr als zwei selbst verschuldete Unfälle mit konzerneigenen Fahrzeugen. "Wir werden an den Eckpunkten festhalten, denn sie haben sich in der Praxis bewährt und sind arbeitsrechtlich nicht zu beanstanden", sagte Thomas Ogilvie, im Vorstand der Post für Personal zuständig, der Süddeutschen Zeitung. (SZ S. 17)
TOLL COLLECT - Der Bund und der Mautbetreiber Toll Collect haben ihren Streit um den verspäteten Start des Systems beigelegt und sich auf einen Vergleich verständigt. Die Gesellschafter der Toll Collect, Daimler und die Deutsche Telekom, zahlen rund 3,2 Milliarden Euro. Die außergerichtliche Einigung sehe vor, dass der Bund einen Barbetrag von 1,1 Milliarden Euro von den Unternehmen erhalte. Zudem behalte der Bund 1,136 Milliarden Euro ein, die er in der Vergangenheit bereits aufgrund des Streits nicht an das Unternehmen ausgezahlt habe. Hinzu kämen Zinsen und Vertragsstrafen. Der Einigung müsse das Schiedsgericht noch formal zustimmen, das der Bund im Jahr 2004 angerufen hatte. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nannte die Einigung einen "historischen Durchbruch". (Börsen-Zeitung S. 7)
SIEMENS-ALSTOM - Henri Poupart-Lafarge soll den Siemens-Alstom-Konzern steuern. "Jede Fusion erzeugt Ängste, das ist unvermeidbar", sagte er in einem Interview. "Ja, es gibt die Sorge, dass das Gleichgewicht nicht stimmt, und es gibt Sorge um Jobs. Um diese Ängste zu zerstreuen, gewähren wir den französischen und deutschen Mitarbeitern ja eine vierjährige Jobgarantie. Meine Aufgabe wird sein, alle Mitarbeiter des künftigen Konzerns hinter einer Vision zu versammeln. Sie lautet: Gemeinsam sind wir stärker. Sind wir stärker, sind auch die Jobs sicherer". Jährlich sollen 470 Millionen gespart werden: "Ein Drittel der Summe werden wir in der Verwaltung einsparen. Dort wird es in der Tat Dopplungen geben. Ich will niemandem etwas vorlügen: Wir brauchen nicht zwei Finanzleiter. Das zweite Drittel kommt aus der Standardisierung im Einkauf. Das letzte Drittel holen wir durch technologische Harmonisierung heraus." (SZ S. 21)
SIEMENS - Nach der Fusion des Hörgeräte-Anbieters Sivantos, die frühere Hörgeräte-Sparte von Siemens, mit einem dänischen Familienunternehmen bleibt der Mehrheitseigner EQT wohl noch auf Jahre beteiligt und rechnet mit einem anschließenden Börsengang. Das sagte EQTs Deutschland-Chef Marcus Brennecke der FAZ. (FAZ S. 18/Börsen-Zeitung S. 7)
HYMER - Der Caravan-Hersteller Hymer sucht jetzt konkret einen strategischen Partner. Nach FAZ-Informationen sollen Interessenten an einem Minderheitsanteil in den nächsten drei bis vier Wochen vorläufige Gebote einreichen. (FAZ S. 21)
BORUSSIA DORTMUND - Borussia Dortmund hat die Lehren aus der zurückliegenden Saison gezogen. "Wir hatten ein Führungsvakuum", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Uns fehlte ein Stück weit die Griffigkeit, es fehlten Typen wie Vidal und Alonso, auf die du als Gegner zuläufst und schon Angst hast." Die Mannschaft habe zu sehr allein auf fußballerisches Vermögen gesetzt. Der neue Trainer müsse das Team stabilisieren und ihr "die Freude am Job zurückgeben", sagte Watzke. Der Name des neuen Trainers werde bekannt gegeben, "wenn der richtige Zeitpunkt gekommen" sei. Watzke sieht kein Konfliktpotenzial mit dem als Berater tätigen Matthias Sammer. (Rheinische Post)
CYPRUS COOPERATIVE BANK - Die zyprische Regierung hat der Cyprus Cooperative Bank im April ohne vorherige Rücksprache mit der EU-Kommission eine Finanzhilfe in Höhe von 2,5 Milliarden Euro gewährt, damit sie weiter Geld auszahlen kann. Der Staat wollte auf diese Weise eine Panik verhindern, nachdem im Frühjahr zahlreiche Sparer ihre Konten bei der Bank geräumt hatten. Brüssel prüft nun, ob Zypern gegen EU-Recht verstoßen hat. (SZ S. 17)
ENVION - Beim Schweizer Start-up Envion herrscht Chaos. Das Unternehmen hat Anfang des Jahres fast 100 Millionen Dollar mit einem virtuellen Börsengang (ICO) eingesammelt. Jetzt sind Millionenwerte verschwunden, der Chef wirft den eigenen Leuten Betrug vor. (Handelsblatt S. 34)
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May 17, 2018 00:24 ET (04:24 GMT)
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