Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Streit um das Mautsystem Toll Collect steht vor dem Abschluss. Die Bundesregierung einigte sich mit den Toll-Collect-Hauptgesellschaftern Daimler Financial Services und Deutsche Telekom auf einen Vergleich über insgesamt 3,2 Milliarden Euro, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. In dem seit 14 Jahren währenden Streit ging es um den verspäteten Start des Mautsystems und die dadurch entgangenen Milliardeneinnahmen. Formal muss die Einigung von dem Gericht noch bestätigt werden. Die vom Ministerium genannte Summe setzt sich aus einem Barbetrag von 1,1 Milliarden Euro sowie bisher und bis zum Ende der Vertragslaufzeit Ende August einbehaltenen Geldern in Höhe von 1,136 Milliarden Euro zusammen. Dazu kommen unter anderem eine Vertragsstrafe für die verspätete Einführung von 175 Millionen Euro und potenzielle Zinsforderungen über knapp 650 Millionen Euro. Für die Telekom bringt die Einigung eine einmalige abschließende Zahlung von 550 Millionen Euro mit sich, wie der DAX-Konzern mitteilte. Auf die Daimler AG entfällt eine Zahlung in gleicher Höhe. Dieser einmalige negative EBIT-Effekt in Höhe von 0,6 Milliarden Euro wird sich nach Darstellung des Autoherstellers auf das Konzern-Ergebnis im laufenden Quartal auswirken und im Segment Daimler Financial Services verbucht. Aufgrund der einmaligen Belastung senkte Daimler Financial Services die EBIT-Prognose für das laufende Jahr: Demnach wird das EBIT 2018 nun nur in der Größenordnung des Vorjahres gesehen. Bislang war Daimler Financial Services von einem EBIT deutlich über dem Vorjahresniveau ausgegangen. Auf das Konzern-EBIT hat die Einigung im Toll-Collect-Streit hingegen keine Auswirkung.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Weitere Termine:
07:30 DE/Zooplus AG, Ergebnis 1Q
07:30 DE/KWS Saat SE, Ergebnis 9 Monate
07:30 DE/VTG AG, Ergebnis 1Q
08:00 LU/RTL Group SA, Ergebnis 1Q
08:00 GB/Thomas Cook Group plc, Ergebnis 1H
08:00 DK/A.P. Moeller - Maersk A/S, Ergebnis 1Q
08:15 GB/National Grid plc, Jahresergebnis
09:00 DE/Bertelsmann SE & Co KGaA, Ergebnis 1Q
10:00 DE/SAP SE, HV
10:00 DE/Deutsche Telekom AG, HV
10:00 DE/BMW AG, HV
10:00 DE/Fresenius Medical Care AG & Co KGaA (FMC), HV
10:00 DE/Telefonica Deutschland Holding AG, HV
10:00 DE/Südzucker AG, BI-PK
10:00 DE/Norma Group SE, HV
10:00 DE/1&1 Drillisch AG, HV
10:00 DE/Morphosys AG, HV
10:00 DE/LEG Immobilien AG, HV
10:00 DE/Freenet AG, HV
12:30 US/Walmart Inc, Ergebnis 1Q
17:40 FR/Vivendi SA, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
Deutsche Börse 2,45 Euro Elmos 0,40 Euro Elringklinger 0,50 Euro Init 0,22 Euro Klöckner & Co 0,30 Euro KSB St 7,50 Euro KSB Vz 7,76 Euro MAN St 3,07 Euro MAN Vz 3,07 Euro Prosieben 1,93 Euro PSI 0,23 Euro Symrise 0,88 Euro Xing 1,68 Euro HSBC 0,10 Pfund
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Philadelphia-Fed-Index Mai PROGNOSE: +20,5 zuvor: +23,2 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 211.000 16:00 Index der Frühindikatoren April PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,35-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2023 Auktion 5,90-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2026 Auktion 1,40-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2028 im Gesamtvolumen von 4,0 bis 5,0 Mrd EUR 11:00 FR/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2021 Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2023 im Gesamtvolumen von 6,5 bis 7,5 Mrd EUR 11:50 FR/Auktion 1,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Juli 2022 Auktion 1,85-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Juli 2027 Auktion 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Juli 2047 Im Gesamtvolumen von 1,25 bis 1,75 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.723,60 0,03 Nikkei-225 22.862,55 0,64 Schanghai-Composite 3.161,02 -0,27 INDEX zuletzt +/- % DAX 12.996,33 0,20 DAX-Future 13.022,50 0,15 XDAX 13.018,75 0,14 MDAX 26.616,64 0,17 TecDAX 2.781,85 0,35 EuroStoxx50 3.562,85 -0,04 Stoxx50 3.150,50 0,38 Dow-Jones 24.768,93 0,25 S&P-500-Index 2.722,46 0,41 Nasdaq-Comp. 7.398,30 0,63 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 158,10% +25
ÜBERSICHT RENDITEN ANLEIHEMARKT
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,59 0,03 Deutschland 10 Jahre 0,60 0,60 0,17 USA 2 Jahre 2,57 2,59 0,68 USA 10 Jahre 3,10 3,10 0,69 Japan 2 Jahre -0,13 -0,14 0,01 Japan 10 Jahre 0,06 0,05 0,01
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der große Befreiungsschlag am deutschen Aktienmarkt ist auch weiterhin nicht in Sicht. "Der DAX dürfte auch weiterhin eng an der 13.000er Marke liegen", sagt ein Händler. Gebremst werde der Markt vom Zinsanstieg: Die zehnjährige US-Rendite steigt am Morgen weiter auf 3,10 Prozent. Der Euro erholt sich etwas auf 1,1825 Dollar, und die Ölpreise liegen direkt an den jüngsten Höchstständen. Weil auch von den Vorlagen keine stärkeren Impulse kommen, ist eine größere DAX-Bewegung erst einmal nicht in Sicht. Im Blick stehen weiter die italienischen Anleihen mit der Regierungsbildung. Die Renditen könnten Richtung 2,5 Prozent steigen, heißt es am Markt. Aktuell liegen sie bei 2,11 Prozent. "Ein weiterer Rendite-Anstieg in Italien könnte besonders die Banken belasten", so ein Marktteilnehmer. In diesem Fall dürften auch Euro-Stoxx-50 und DAX stärker unter Druck geraten. Neue Impulse dürften am Nachmittag auch vom Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia ausgehen.
Rückblick: Eine Ausnahme machte Mailand, wo es steil nach unten ging um 2,3 Prozent. Für Verdruss sorgten Medienberichte über den Inhalt eines Programmentwurfs der sich abzeichnenden Regierung aus rechtsextremer Lega Nord und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung. Demnach wollen beide Parteien unter anderem einen Mechanismus zum Ausstieg aus dem Euro und einen Schuldenerlass. Zwar wiesen sie den angeblichen Entwurf schnell als alt und überholt von sich, der Euro-Ausstieg sei kein Thema mehr, doch die Unsicherheit blieb - nicht nur in Italien. Italienische Aktien und Anleihen gingen auf Tauchstation. Die Rendite italienischer Zehnjahresanleihen schoss um 15 Basispunkte auf 2,10 Prozent nach oben. Die Kurse deutscher Anleihen stiegen und profitierten von ihrem Ruf als sicherer Hafen. Klare Tagessieger waren Rohstoffaktien. Für ihren Subindex ging es um 2,8 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit gut sechs Jahren. Der Rohstoffsektor profitiere besonders von einer Welt, die synchrones Wachstum aufweise, hieß es. Norsk Hydro verteuerten sich um über 7 Prozent, Anglo American um 5 und Glencore um 3,6 Prozent. Rio Tinto gewannen 2,8 und BHP Biliton 1,9 Prozent. Für die Alstom-Aktie ging es um 4,9 Prozent nach oben. Der Umsatz liege gut 4 Prozent über den Erwartungen und der Gewinn etwa 8 Prozent, kommentierte ein Teilnehmer die Geschäftszahlen.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Vor allem Bankenaktien litten unter den Nachrichten aus Italien (s.o.). Commerzbank gaben um 6 Prozent und Deutsche Bank um 2,7 Prozent nach. Eher defensive Werte im DAX wie Adidas und Merck waren dagegen gesucht. Im MDAX schossen Dürr nach der Vorlage der Quartalszahlen um 8,2 Prozent in die Höhe. Dürr verdiente im ersten Quartal zwar deutlich weniger und verfehlte die Markterwartungen, die Jahresprognose bestätigte der im MDAX notierte Lackieranlagenspezialist aber. "Der jüngste Kursrutsch bietet eine gute Kaufgelegenheit", hieß es von den Analysten von Baader Helvea. Von einer Platzierung belastet schlossen Deutsche Pfandbriefbank 5,4 Prozent leichter. Puma gewannen 8,4 Prozent auf 452 Euro. Die Aktionäre der ehemaligen Puma-Mutter Kering können ihre Puma-Aktien zwar nun verkaufen, andererseits gibt es aber wegen des stark steigenden Streubesitzes von Puma nun auch Nachfrage durch deutsche und europäische Klein- und Nebenbwerte-Fonds.
XETRA-NACHBÖRSE
Patrizia Immobilien verzeichneten an einem unsatzarmen Abend immerhin etwas Umsatz, die Titel wurden 0,6 Prozent fester gestellt. Der Immobilienkonzern hatte im ersten Quartal unter anderem von einer Übernahme profitiert und das operative Ergebnis kräftig gesteigert. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der SDAX-Konzern. Die Aktien der Deutschen Telekom und von Daimler reagierten nicht auf die Einigung im Streit um das Mautsystem Toll Collect.
USA / WALL STREET
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May 17, 2018 01:37 ET (05:37 GMT)
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