Sorgen wegen der neuen populistischen Regierung
in Italien haben die Aktien der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena
(BMPS)
Die BMPS-Aktie, die tags zuvor bereits um 9 Prozent abgestürzt war,
verlor nun an der Mailänder Börse weitere 1,5 Prozent auf 2,515
Euro. Auch der italienische Leitindex FTSE MIB
Ausgelöst worden waren die Verluste der Bank-Aktie zunächst durch Kommentare von Claudio Borghi, der einen radikalen Kurswechsel für das Geldhaus forderte. Die Geschäftsführung der Bank solle gefeuert und die Pläne zur Privatisierung verworfen werden, hatte der wirtschaftspolitischer Sprecher der Lega am Donnerstag gesagt. Der scheidende Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan sagte daraufhin, diese Bemerkungen seien "sehr ernst", weil sie "unmittelbar eine Vertrauenskrise" ausgelöst und zu Kursverlusten geführt hätten.
Italiens älteste Bank aus Siena in der Toskana war 2016 mit Staatsgeldern gerettet worden, als Folge ist der italienische Staat mit fast 70 Prozent größter Aktionär. Die EU-Kommission hatte der Rettung mit der Auflage zugestimmt, dass MPS zu einem späteren Zeitpunkt verkauft werde. "Wir werden nach Brüssel gehen und diesen Plan neu diskutieren", sagte Borghi dazu. Die Entlassung von MPS-Chef Marco Morelli bezeichnete er als "fast natürlich", da dieser von einer Regierung bestellt worden sei, die aus dem Amt scheide.
Der riesige Berg an faulen Krediten gilt als das Hauptproblem des Geldhauses. Für das erste Quartal 2018 präsentierte MPS vergangene Woche allerdings unerwartet schwarze Zahlen. In den Monaten Januar bis März sei unter dem Strich ein Gewinn von 188 Millionen Euro übrig geblieben, hatte die drittgrößte italienische Bank mitgeteilt./alv/DP/ck/mis
ISIN IT0005218752
AXC0178 2018-05-18/13:36