SOTSCHI (Dow Jones)--Deutsche Firmen können angesichts des drohenden russischen Gesetzes gegen die Befolgung der neuen US-Sanktionen auf Verbesserungen hoffen. Ein solches Gesetz müsse "sehr ausbalanciert sein" und dürfe sowohl für die eigene Wirtschaft als auch für die Partner keinen Schaden bringen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag bei seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Sotschi. Das russische Parlament, die Staatsduma, habe die Ausfertigung des Gesetzes verschoben, erklärte Putin.
Die Abgeordneten in den Parlamenten, sowohl in Russland als auch in Deutschland, ließen sich "oft von ihren Emotionen leiten", sagte Putin mit Blick auf den Gesetzentwurf, demzufolge die Unterstützung und das Befolgen von Sanktionen der Vereinigten Staaten und anderen ausländischen Staaten in Russland eine Straftat wäre.
Putin erklärte, in der EU gebe es ein ähnliches Gesetz bereits. Dieses solle nun wieder aktiviert werden, um die eigenen Interessen vor Sanktionen aus dem Ausland zu schützen. "Ich sehe nichts Außerordentliches darin, wenn Russland ein solches Gesetz auch verabschieden würde", sagte Putin in der deutschen Übersetzung. Brüssel will das Irangeschäft der europäischen Unternehmen schützen und deshalb die Befolgung der amerikanischen Strafmaßnahmen unter Strafe stellen.
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May 18, 2018 10:10 ET (14:10 GMT)
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