Von Oliver Griffin
LONDON (Dow Jones)--Das britische Bankhaus Barclays hat in einem Rechtsstreit mit der Anti-Betrugsbehörde SFO einen Sieg errungen. Der Strafgerichtshof Crown Court habe eine Klage der Serious Fraud Office (SFO) im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung 2008 abgewiesen, teilte die Barclays plc mit. Die Barclays-Aktie steigt am Montag in London um 1,2 Prozent.
Die SFO hatte im Juni vergangenen Jahres Ermittlungen wegen Betrugsverdacht gegen die Bank und vier frühere Top-Manager aufgenommen, darunter auch den damals amtierenden CEO John Varley. Die Behörde nahm die Kapitalspritzen von katarischen Investoren im Jahr 2008 unter die Lupe, mit deren Hilfe die britische Bank die Finanzkrise im Unterschied zu Wettbewerbern wie Lloyds oder die Royal Bank of Scotland ohne die Hilfe der britischen Steuerzahler überstehen konnte.
Wie Barclays am Montag mitteilte, wies das Gericht zwei Anklagepunkte wegen Verschwörung mit ehemaligen leitenden Angestellten und Mitarbeitern des Unternehmens zum Betrug durch falsche Darstellungen ab. Dabei sei es um Beratungsverträge gegangenen, die 2008 mit der Qatar Holding abgeschlossen wurden.
Auch andere Anklagepunkte gegen den Konzern und seine Investmentbank wegen rechtswidriger finanzieller Unterstützung in Bezug auf einen Kredit über 3 Milliarden US-Dollar an das Emirat Katar seien abgewiesen worden. Barclays hatte Katar den Kredit im November 2008, also kurz vor der zweiten Kapitalerhöhung, gewährt. Es kam die Vermutung auf, dass dieses Geld in Form von Finanzspritzen an die Bank zurückgeflossen sein könnte.
Das SFO werde nun wahrscheinlich versuchen, die Anklage wieder aufzunehmen, indem sich die Behörde an einen Richter des Obersten Gerichtshofs wendet.
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May 21, 2018 06:59 ET (10:59 GMT)
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