Von Thomas Rossmann
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt zu Beginn der Woche für leichte Gewinne an den Börsen in Europa. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben sich vorerst auf den gegenseitigen Verzicht von Strafzöllen verständigt. Vor diesem Hintergrund wollen beide Länder nun ein Rahmenabkommen aushandeln.
Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.577 Punkte nach oben. In London steigt der FTSE-100 um 0,7 Prozent, in Paris klettert der CAC-40 um 0,5 Prozent. Der Handel wird als insgesamt ruhig beschrieben, auch vor dem Hintergrund der Feiertage in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier findet am Pfingstmontag kein Handel statt.
Unter Druck steht dagegen der MIB-Index in Mailand, der 0,8 Prozent verliert, sich von deutlicheren Abgaben zu Handelsbeginn allerdings wieder etwas erholen kann. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die rechtsextreme Lega haben sich auf ein Regierungsprogramm verständigt. Dieses sieht unter anderem eine vollständige Abkehr vom Sparkurs der Vorgängerregierung vor. Weitere Details und auch einen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten wollen die Parteien am Nachmittag bekannt geben. Dies sorgt auch weiterhin für Druck auf den Euro, der aktuell bei 1,1767 Dollar notiert.
Dollar zeigt weiter Stärke
Der US-Dollar zeigt auch zu Beginn der neuen Woche Stärke. Der ICE-Dollarindex kletterte im Verlauf auf ein neues Jahreshoch. Hier stützt vor allem die Aussicht auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China den Greenback, heißt es. Auch starke Daten aus den USA, eine straffe Geldpolitik der Fed und hohe Anleiherenditen sprechen weiter für den Dollar, so ein Beobachter. Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen geht es gegenüber dem späten Handel am Freitag um zwei Basispunkte auf 3,08 Prozent nach oben.
Mit den jüngsten Entspannungssignalen im Handelsstreit zwischen den USA und China ist der "sichere Hafen" Gold bei den Investoren nicht mehr gefragt. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,4 Prozent auf 1.287 Dollar und fällt zwischenzeitlich auf ein neues Jahrestief. Dazu kommt der weiterhin starke Dollar. Das Edelmetall setzt sich damit weiter von der Marke bei 1.300 Dollar nach unten ab.
Ryanair mit Zahlen im Fokus
Unternehmensnachrichten sind zu Wochenbeginn, auch wegen des Feiertages in Deutschland, eher dünn gesät. Für die Aktie von Ryanair geht es 4,9 Prozent nach oben, obwohl der Billigflieger für das neue Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang erwartet. Grund dafür seien der anhaltende Druck bei den Ticketpreisen und die höheren Ölpreise. Im Geschäftsjahr 2017/18 hat Ryanair den Gewinn dagegen um 10 Prozent gesteigert und damit stärker als die Einnahmen.
Die Investoren würden die negativen Aussagen komplett ausblenden, so Analyst Artjom Hatsaturjants von Accendo Markets. "Keine der Aussagen ist eine wirkliche Überraschung oder Neuigkeit", ergänzt der Marktteilnehmer. Zudem neige Ryanair dazu, die Prognose für das Gesamtjahr zu übertreffen.
Die Papiere von Astrazeneca gewinnen 3,0 Prozent. Der Pharmakonzern hat mit dem Medikament Lokelma einen Erfolg verbucht. Die US-Gesundheitsbehörde FDA ließ Lokelma zur Behandlung erwachsener Patienten mit der Elektrolytstörung Hyperkaliämie zu, wie Astrazeneca mitteilte. Zudem reichte der Pharmakonzern in Japan einen Antrag für den erweiterten Einsatz seines Medikamentes Forxiga ein.
Für die IAG-Aktie geht es um 1,1 Prozent nach oben. Der britische Luftfahrtkonzern bereitet laut einem Zeitungsbericht eine neue Offerte für Norwegian vor. Das neue Übernahmeangebot bewerte die Billigfluggesellschaft aus Oslo mit 1,52 Milliarden Euro, so die spanische Zeitung Expansion unter Berufung auf Kreise. IAG wolle 330 norwegische Kronen (umgerechnet rund 34,70 Euro) je Aktie für Norwegian bieten. Das würde einem Aufschlag von 32 Prozent auf den Schlusskurs am Freitag entsprechen.
Die Barclays-Aktie steigt um 0,6 Prozent. Das britische Bankhaus hat in einem Rechtsstreit mit der Anti-Betrugsbehörde SFO einen Sieg errungen. Der Strafgerichtshof Crown Court habe eine Klage der Serious Fraud Office (SFO) im Zusammenhang mit einer Finanzspritze von Investoren aus Katar abgewiesen, teilte Barclays mit.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.576,84 0,09 3,08 2,08 Stoxx-50 3.159,85 0,07 2,32 -0,57 FTSE 7.831,08 0,67 52,29 -0,29 CAC 5.645,77 0,56 31,27 6,27 Bund-Future 158,92 0,12 -0,19 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Uhr Do, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1767 -0,02% 1,1815 1,1799 -2,1% EUR/JPY 130,90 +0,33% 130,94 130,74 -3,2% EUR/CHF 1,1751 +0,08% 1,1813 1,1819 +0,3% EUR/GBP 0,8766 +0,36% 0,8737 1,1457 -1,4% USD/JPY 111,23 +0,33% 110,84 110,83 -1,3% GBP/USD 1,3421 -0,39% 1,3522 1,3516 -0,7% Bitcoin BTC/USD 8.517,22 -0,3% 8.049,28 8.333,65 -37,6% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,44 71,28 +0,2% 0,16 +19,0% Brent/ICE 78,30 78,51 -0,3% -0,21 +20,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,29 1.292,45 -0,4% -5,16 -1,2% Silber (Spot) 16,49 16,44 +0,3% +0,05 -2,6% Platin (Spot) 885,00 887,10 -0,2% -2,10 -4,8% Kupfer-Future 3,09 3,05 +1,3% +0,04 -6,9% ===
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May 21, 2018 09:17 ET (13:17 GMT)
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