Der japanische Unterhaltungskonzern Sony
Gleichzeitig präsentierte Sony für seine einzelnen Sparten konkrete Mittelfristziele, die jedoch unter Investoren und Branchenbeobachtern für Enttäuschung sorgten. Zum größten Ergebnislieferant soll im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr 2020/21 das Chipgeschäft aufsteigen, das einen operativen Gewinn zwischen 160 bis 200 Milliarden Yen erwirtschaften soll, nach 164 Milliarden im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18. Im wichtigen Spiele- und Netzwerkgeschäft rechnet Sony mit einem Gewinnrückgang auf 130 bis 170 Milliarden Yen.
Das Musikgeschäft soll dann als drittgrößte Sparte 110 bis 130 Milliarden Yen operativen Gewinn erreichen, was bestenfalls nur einem leichten Gewinnplus entsprechen würde. Auch für viele andere Sparten stellt Sony keine großen Gewinnsprünge in Aussicht, sondern im schlechtesten Falle sogar rückläufige Ergebnisse.
Die Ziele erschienen "sehr konservativ" und seien sehr leicht zu erreichen, kritisierte Marktanalyst Amir Anvarzadeh von der japanischen Beratungsfirma Assymetric Advisors in einem Interview mit Bloomberg TV. An der Tokioter Börse knickte das Sony-Papier bis zum Schlussgong um knapp 2 Prozent ein.
Begonnen hatte Sony den Kapitalmarktag allerdings mit einem anderen Paukenschlag: Konzernchef Kenichiro Yoshida kündigte an, dass Sony den Musikverlag Emi Music Publishing für rund 1,9 Milliarden Dollar fast komplett übernehmen wird. Damit will der Elektronik- und Unterhaltungskonzern sein Geschäft mit Inhalten ausbauen. Sony besitzt über eine Tochter bereits rund 30 Prozent an dem Verlag und hatte diesen operativ geführt. Jetzt will Sony die bisher von einem Fonds der Vereinigten Arabische Emirate gehaltenen 60 Prozent hinzukaufen.
Die übrigen 10 Prozent liegen bei den Erben von Michael Jackson. Der Verlag wird bei der Transaktion, die noch von Behörden genehmigt werden muss, insgesamt mit rund 4,75 Milliarden Dollar bewertet./tav/nas/she
ISIN JP3435000009
AXC0084 2018-05-22/09:41