BERLIN (Dow Jones)--Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) mehr Einsatz für eine Finanztransaktionssteuer verlangt. Um europaweit mehr Geld für Entwicklungshilfe aufzubringen, forderte Müller seinen Kabinettskollegen dazu auf, sich auf EU-Ebene für eine europaweite Finanztransaktionssteuer stark zu machen. "Ich wünsche mir, dass der deutsche Finanzminister hier vorangeht", sagte Müller der Bild-Zeitung.
Müller bekräftigte seine Forderung nach der Einführung einer neuen Steuer von 0,01 Prozent auf hochspekulative Börsenprodukte. "Außer wenigen professionellen Spekulanten muss kein deutscher Bürger auch nur einen Cent mehr Steuern zahlen", sagte er. Zudem machte er sich für "eine Digitalsteuer für große Internet-Unternehmen wie Amazon und Apple" stark, die in Deutschland und Europa nahezu keine Steuern zahlten.
Müller hat in den laufenden Budgetverhandlungen wiederholt auf mehr Mittel für sein Ressort in den kommenden Jahren gedrungen und zur Finanzierung unter anderem eine europäische Finanztransaktionssteuer gefordert. Auf europäischer Ebene wird über das Projekt seit Jahren verhandelt, bisher ist dazu aber nur eine begrenzte Zahl von Staaten bereit.
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May 22, 2018 03:43 ET (07:43 GMT)
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