BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat der deutschen Wirtschaft Unterstützung gegenüber den Drohungen der USA wegen der Iran-Krise versprochen, zugleich aber vor Folgen einer Handelsauseinandersetzung gewarnt. Die Bundesregierung werde sich bei der US-Regierung dafür einsetzen, dass es Ausnahmen und Fristverlängerungen geben werde. "Wir werden helfen, wo wir können", sagte Altmaier der Passauer Neuen Presse. "Es gibt aber keine Möglichkeit, die Folgen dieses einseitigen Ausstiegs zu hundert Prozent zu verhindern."
Zugleich warnte Altmaier die USA eindringlich vor einem Handelskrieg. "Wenn man Feuer mit Feuer bekämpft, bleibt nur verbrannte Erde", sagte er. "Wir sollten uns vor höheren Zöllen und Handelshemmnissen hüten." Dies würde weltweit die Wachstumskräfte schwächen. Berlin versuche im Rahmen der Europäischen Union, "mit unseren amerikanischen Freunden vernünftige Lösungen zu erreichen".
Die EU-Handelsminister wollen am Dienstag bei Beratungen zum Iran und zu den US-Strafzöllen in Brüssel Versuche der EU bewerten, europäische Unternehmen vor US-Sanktionen zu schützen, wenn diese weiter im Iran tätig sind. Dazu hatte die Europäische Kommission am Freitag ein Verfahren in Gang gesetzt. Zu den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium läuft eine vorläufige Ausnahme für die EU am 1. Juni aus. Die EU-Staaten fordern eine dauerhafte Ausnahme von den Strafzöllen.
Unterdessen kritisierte der Transatlantik-Koordinator der Regierung, Peter Beyer (CDU), den Politikstil von US-Präsident Donald Trump als ungeeignet zur internationalen Konfliktlösung. Trumps Methode, den "größtmöglichen Druck aufzubauen", möge in der Geschäftswelt funktionieren, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. In Konflikten wie mit dem Iran oder Nordkorea gehe es aber um "Krieg und Frieden". Bei einem Treffen von Außenminister Heiko Maas (SPD) und US-Außenminister Mike Pompeo werde es um ein "sachliches Gespräch" und ein "persönliches Kennenlernen" gehen, erwartete er.
(mit Material von AFP)
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May 22, 2018 05:13 ET (09:13 GMT)
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