BERLIN (Dow Jones)--Die Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Andrea Voßhoff (CDU), hat gefordert, die Bestimmungen der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung "erst einmal wirken zu lassen", bevor über einen möglichen Nachbesserungsbedarf diskutiert werde. Dieses erstmalig einheitliche Datenschutzrecht für 500 Millionen EU-Bürger sei aber "eine sehr wichtige Botschaft für den Schutz des Menschen in der digitalen Welt", sagte Voßhoff bei einer Pressekonferenz in Berlin.
"Ich werbe dafür, nicht das ausschließliche Thema Bürokratie in den Vordergrund zu stellen, sondern die dahinter stehenden Fragen des Grundrechtsschutzes", sagte sie. Im Ergebnis würden Bürger, Unternehmen und Aufsichtsbehörden trotz aller Unkenrufe profitieren. Auch werde die Verordnung "Strahlkraft" außerhalb der EU entwickeln, zeigte sich Voßhoff überzeugt. "Wo Daten global sind, sollte auch der Schutz international sein."
Trotz einer zweijährigen Übergangsfrist zeigte Voßhoff Verständnis für Unsicherheiten über die Regelungen, die ab Freitag angewendet werden müssen. "Es ist immer so, dass kurz vor dem Start diese Fragestellungen aufkommen", sagte sie und sprach sich dafür aus, "dass man bis zur letzten Minute die entsprechenden Hilfestellungen gibt". Die Datenschutzbeauftragte sprach sich auch dafür aus, nötigenfalls gesetzgeberisch gegen ein missbräuchliches Wirken von Abmahnvereinen in dem Zusammenhang vorzugehen.
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May 22, 2018 06:46 ET (10:46 GMT)
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