Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schwächstes Wachstum in der Eurozone seit 18 Monaten
Das Wachstum in der Eurozone hat im Mai zum vierten Mal in Folge nachgelassen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 54,1 Zähler von 55,1 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Das ist der tiefste Stand seit anderthalb Jahren. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 54,8 Punkte vorhergesagt.
Deutsche Wirtschaft verliert weiter an Schwung
Die deutsche Wirtschaft hat im Mai weiter an Dynamik eingebüßt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 53,1 Zähler von 54,6 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Seit dem annähernden Siebenjahreshoch im Januar ist der Index damit zum vierten Mal hintereinander gesunken.
Inflation in Großbritannien lässt nach
Die Inflation in Großbritannien ist im April auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken, was darauf deutet, dass der Kostendruck bei Waren und Dienstleistungen auf die britischen Verbraucher nachlässt. Wie das nationale Statistikamt mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Prognosen von Ökonomen wurden damit erfüllt. Im März hatte die Rate 2,5 Prozent betragen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 61,5 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 61,5 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 80,5 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,21 (zuvor: 2,21) Prozent.
EZB: Bulgarien nicht reif für Euro-Beitritt
Bulgarien erfüllt nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) noch nicht die Voraussetzungen für eine Einführung des Euro. In ihrem aktuellen Konvergenzbericht bescheinigt die EZB dem südosteuropäischen Land zwar Fortschritte, weist aber zugleich auf die Notwendigkeit weiterer Reformen hin. Bulgarien hat Interesse an einer baldestmöglichen Euro-Einführung bekundet, und die EU-Kommission sieht das Land als den nächsten Beitrittskandidaten.
Coeure: Anleihekäufe der EZB müssen nicht verlängert werden
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Anleihekäufe nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure trotz der zuletzt enttäuschenden Aktivitätsdaten nicht verlängern. In einem Interview mit der Wochenzeitung Zeit prognostizierte Coeure allerdings, dass das Programm Ende September nicht abrupt beendet werden dürfte.
VÖB: "Basel 4" senkt Eigenkapitalquote um 2,8 Prozentpunkte
Die Vollendung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 - von ihren Kritikern als Basel 4 bezeichnet - wirft die deutschen Banken nach Aussage des Verbands öffentlicher Banken (VÖB) beim Aufbau neuen Eigenkapitals um zwei Jahre zurück. VÖB-Präsident Johannes-Jörg Riegler, Chef der BayernLB, sagte während der Jahrespressekonferenz in Frankfurt, infolge "Basel 4" dürften die risikogewichteten Aktiva um 23 Prozent steigen, wodurch die Ausstattung mit hartem Eigenkapital um 2,8 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent zurückgehe - auf das Niveau von 2015.
Natixis: Mattarella dürfte Italien-Etat stabil halten
Nachdem italienische Staatsanleihen zuletzt erheblich an Boden verloren hätten, dürften Anleger allmählich wieder in diesen Markt einsteigen, glaubt Cyril Regnat von Natixis. Das Schlimmste habe Italien hinter sich, so der Analyst. Staatspräsident Sergio Mattarella dürfte künftig eine weitaus aktivere Rolle spielen und sein Vetorecht bei allen von der Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen ausüben. Unter anderem werde Mattarella versuchen, Einfluss bei der Ernennung des neuen Finanzministers zu nehmen.
EU-Kommission: Italien muss "glaubwürdige Antwort" auf Schuldenproblem geben
Die EU-Kommission hat die künftige italienische Regierung davor gewarnt, über Ausgabenerhöhungen den Schuldenberg des Landes weiter zu erhöhen. Italien müsse eine "glaubwürdige Antwort" auf sein Schuldenproblem finden, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici in Brüssel. Die Entwicklung der Verschuldung sei "eine wichtige Frage für die Zukunft Italiens".
Brüssel will Frankreich aus Defizitverfahren entlassen
Die EU-Kommission will Frankreich nach neun Jahren aus dem Defizitverfahren entlassen. "Dies ist ein wichtiger Moment für Frankreich", sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici in Brüssel nach dem entsprechenden Beschluss der Behörde. Paris verstieß von 2008 bis 2016 gegen die EU-Stabilitätsregeln, die ein Haushaltsdefizit von maximal 3 Prozent der Wirtschaftsleistung erlauben.
Frankreichs Außenminister: US-Politik im Iran droht Region zu "gefährden"
Der französische Außenminister Jean-Yves Drian hat die US-Politik im Iran als höchst riskant kritisiert: "Diese Haltung birgt das Risiko, die Region noch mehr als ohnehin schon zu gefährden", sagte der Chefdiplomat dem französischen Radiosender France Inter. "Die geplanten Sanktionen gegen den Iran werden den Dialog nicht befördern."
Weber will nach Zuckerbergs Auftritt strengere Regeln für Facebook
Der Fraktionschef der Konservativen im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hat als Konsequenz aus der Anhörung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg in dem Parlament strengere Regeln für den Internetkonzern bis hin zu einer möglichen Überprüfung seiner Strukturen verlangt. "Was mir diese Anhörung deutlich gemacht hat, dass ich sehr viele Sorgen mit Facebook habe", sagte Weber.
Führungsspitzen in Deutschland halten große Koalition für schwach
Führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung haben sich in einer Umfrage enttäuscht über die bisherige Regierungsarbeit der neuen großen Koalition gezeigt. Drei Viertel glauben nicht, dass die Koalition aus Union und SPD mit ihren Vorhaben das Land voranbringe, wie aus dem jüngsten "Elite Panel" des Wirtschaftsmagazins Capital und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervorgeht. Das Institut für Demoskopie Allensbach hatte in deren Auftrag 511 Führungsspitzen befragt.
Verfassungsgericht stärkt Lebenszeitprinzip für Berufsbeamte
Das Bundesverfassungsgericht hat die in Brandenburg geltende Regelung zur Berufung eines Hochschulkanzlers in ein Beamtenverhältnis auf Zeit als verfassungswidrig eingestuft. Das Lebenszeitprinzip als Grundsatz des Berufsbeamtentums beinhalte nicht nur die grundsätzliche Anstellung der Beamten auf Lebenszeit, sondern auch die lebenszeitige Übertragung des jeweiligen Amts, begründete das höchste deutsche Gericht den am Mittwoch veröffentlichten Beschluss.
Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in Hamburg treten am 31. Mai in Kraft
Die vom Hamburger Senat angekündigten Durchfahrtsverbote für ältere Dieselfahrzeuge treten am 31. Mai in Kraft. Das teilte die Umweltbehörde der Hansestadt am Mittwoch nach einer Prüfung der schriftlichen Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts im Verfahren um zu hohe Schadstoffbelastungen in Innenstädten mit.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai 55,1 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai PROGNOSE: 53,5
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Apr war 53,8
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Mai 54,3 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Mai PROGNOSE: 57,0
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Apr war 57,4
Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Mai 54,5 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Apr war 56,9
GB/Erzeugerpreise (Output) Apr +0,3% gg Vm; +2,7% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Output) Apr PROG: +0,3% gg Vm; +2,4% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Input) Apr +0,4% gg Vm; +5,3% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Input) Apr PROG: +1,0% gg Vm; +6,0% gg Vj
US/MBA Market Index Woche per 18. Mai -2,6% auf 366,7 (Vorwoche: 376,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 18. Mai -2,0% auf 247,4 (Vorwoche: 252,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 18. Mai -3,7% auf 1.018,1 (Vorwoche: 1.057,1)
DJG/DJN/AFP/apo
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May 23, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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