Berlin (ots) - Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer SE und Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, kritisiert in einem Gastbeitrag für das Deutschlandradio-Programmheft (Juni-Ausgabe) die Zunahme von Falschmeldungen. Mittlerweile lege sich "eine Art digitaler Mehltau über das Ökosystem, in dem Politik, Medien und Bürger in symbiotischer Wechselwirkung die Demokratie des Landes schätzen, nutzen, leben." Dieser Mehltau bedrohe die Demokratie, gerade weil die Gefahr - als unabhängiger Journalismus verkleidet - subtiler daherkomme als früher.
"Die Lüge ist Alltag geworden", so Döpfner, sie spiele sowohl rechten Populisten als auch radikalen Linken in die Hände. "Zwischen dem schlimmsten Fall der staatlich beauftragten Lüge und dem Ideal von seriösen Journalismus" gebe es eine Bandbreite jüngerer Phänomene. Dies reiche von PR, die sich als unabhängiger Journalismus ausgebe, bis zur Schleichwerbung auf Social-Media-Kanälen.
Kritik an kalifornischen Online-Plattformen
Die kalifornischen Plattformen als "Transporteure dieses Mehltaus" seien auf einem Irrweg, wenn sie darauf setzten, dass ein paar Programmierer solch komplexe, gesellschaftliche Probleme beheben können. Mehr noch: "Wenn Facebook anfängt, nicht justiziable Inhalte zu löschen und so die freie Meinungsäußerung in Frage zu stellen, wird alles nur noch schlimmer."
Private und Öffentlich-Rechtliche: Wettbewerb für Innovation
Es liege an Journalisten, die Gesellschaft vom digitalen Mehltau zu befreien. Sie seien gefragt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dabei gelte es, sich auf das Handwerk zu besinnen, saubere und harte Recherchen zu liefern und sich nicht über die eigene Aufgabe zu erheben. "Diese große, für die Demokratie lebenswichtige Arbeit können private und öffentlich-rechtliche Anbieter gemeinsam schaffen." Dabei gebe es "Wettbewerb und Reibung mit- und aneinander, inhaltlich, wie es sich für eine pluralistische Gesellschaft gehört, aber auch wirtschaftlich." Nur aus Wettbewerb entstehe Innovation: "Für die Öffentlich-Rechtlichen, die, weil sie öffentlich finanziert sind, mit Recht strenger Regulierung unterliegen, steckt auch eine strategische Überlegung dahinter. Ihnen droht weit mehr Konkurrenz durch Netflix und Youtube als durch die FAZ, die Süddeutsche oder Axel Springer. Und ob Netflix dabei helfen wird, die Demokratie in Europa und Deutschland zu schützen, ist fraglich."
Das Deutschlandradio-Programmheft erscheint monatlich als kostenloses Magazin und bietet neben einem ausführlichen Programmschema aktuelle Beiträgen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden zu gesellschaftlich und medienpolitisch relevanten Themen, Hintergrundgeschichten und Programmempfehlungen. Die aktuelle Ausgabe und das Bestellformular finden Sie hier: http://www.deutschlandradio.de/programmheft.3619.de.html
OTS: Deutschlandradio newsroom: http://www.presseportal.de/nr/127530 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_127530.rss2
Pressekontakt: Tobias Franke-Polz Redakteur Presse Abteilung Kommunikation und Marketing tobias.franke-polz@deutschlandradio.de
Deutschlandradio Hans-Rosenthal-Platz 10825 Berlin deutschlandradio.de
"Die Lüge ist Alltag geworden", so Döpfner, sie spiele sowohl rechten Populisten als auch radikalen Linken in die Hände. "Zwischen dem schlimmsten Fall der staatlich beauftragten Lüge und dem Ideal von seriösen Journalismus" gebe es eine Bandbreite jüngerer Phänomene. Dies reiche von PR, die sich als unabhängiger Journalismus ausgebe, bis zur Schleichwerbung auf Social-Media-Kanälen.
Kritik an kalifornischen Online-Plattformen
Die kalifornischen Plattformen als "Transporteure dieses Mehltaus" seien auf einem Irrweg, wenn sie darauf setzten, dass ein paar Programmierer solch komplexe, gesellschaftliche Probleme beheben können. Mehr noch: "Wenn Facebook anfängt, nicht justiziable Inhalte zu löschen und so die freie Meinungsäußerung in Frage zu stellen, wird alles nur noch schlimmer."
Private und Öffentlich-Rechtliche: Wettbewerb für Innovation
Es liege an Journalisten, die Gesellschaft vom digitalen Mehltau zu befreien. Sie seien gefragt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dabei gelte es, sich auf das Handwerk zu besinnen, saubere und harte Recherchen zu liefern und sich nicht über die eigene Aufgabe zu erheben. "Diese große, für die Demokratie lebenswichtige Arbeit können private und öffentlich-rechtliche Anbieter gemeinsam schaffen." Dabei gebe es "Wettbewerb und Reibung mit- und aneinander, inhaltlich, wie es sich für eine pluralistische Gesellschaft gehört, aber auch wirtschaftlich." Nur aus Wettbewerb entstehe Innovation: "Für die Öffentlich-Rechtlichen, die, weil sie öffentlich finanziert sind, mit Recht strenger Regulierung unterliegen, steckt auch eine strategische Überlegung dahinter. Ihnen droht weit mehr Konkurrenz durch Netflix und Youtube als durch die FAZ, die Süddeutsche oder Axel Springer. Und ob Netflix dabei helfen wird, die Demokratie in Europa und Deutschland zu schützen, ist fraglich."
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