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UPDATE/Thyssen-Führung mit Elliott-Einstieg stärker unter Druck

--Aktivistischer Investor bestätigt bedeutende Beteiligung

--Anteil noch unter 3 Prozent

--Elliott sieht erhebliches Potenzial für operative Verbesserungen

--In Kürze konstruktiver Dialog mit Aufsichtsrat und Vorstand geplant

(NEU: Reaktionen, weitere Details und Hintergrund)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Druck auf Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger steigt, eine Kurskorrektur bei dem Industriekonglomerat vorzunehmen. Nach tagelangen Spekulationen bestätigte der US-Hedgefonds Elliott seinen Einstieg bei dem Unternehmen. Elliott habe einen "bedeutenden" Anteil an Thyssenkrupp erworben, der allerdings noch unter der deutschen Meldeschwelle liege, ließ der aktivistische Investor verlauten. Damit sind es noch weniger als 3 Prozent.

Der DAX-Konzern wollte zu der Entwicklung nicht Stellung nehmen. Die Thyssenkrupp-Aktie legte wie bereits bei Bekanntwerden der Gerüchte zu, mit 1,3 Prozent fiel das Plus aber deutlich geringer aus als noch vor zwei Tagen.

Die von Paul Singer geführte Gesellschaft sieht bei Thyssenkrupp erheblichen Spielraum für Verbesserungen im operativen Geschäft und kündigte an, in Kürze in einen konstruktiven Dialog mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand einzutreten. Elliott hat den Ruf, bei seinen Investments hart durchzugreifen, um seine Interessen durchzusetzen. Nach Informationen von Bloomberg strebt der Investor bei Thyssenkrupp eine Ablösung von Konzernchef Heinrich Hiesinger an. Dazu und zu den strategischen Fragen wollte sich Elliott auf Nachfrage nicht äußern.

Dem seit 2011 amtierende frühere Siemens-Manager ist es zwar gelungen, den Konzern aus einer tiefen Krise zu führen, nachdem sich die vorherige Konzernführung mit großen Stahlinvestitionen in Amerika verspekuliert hat. Allerdings hat er es bislang nicht geschafft, in den Industriegeschäften rund um Aufzüge, Autoteile und Großanlagen Renditen zu erwirtschaften, wie sie Konkurrenten schaffen. Die Thyssenkrupp-Aktie hat seit Hiesingers Amtsantritt ein Drittel ihres Wertes eingebüßt, seit Bekanntwerden der Gerüchte um den Einstieg von Elliott aber 6 Prozent an Wert gewonnen.

Kritik an Hiesingers Kurs gibt es bereits von Cevian 
 

Hiesinger wird seit geraumer Zeit schon von seinem zweitgrößten Aktionär Cevian kritisiert, er gehe zu zaghaft vor beim Umbau des Konzerns. Dessen Gründer Lars Förberg monierte mehrfach öffentlich, der breit aufgestellte Konzern sei mit seiner Struktur zu unbeweglich, die Verwaltung zu teuer.

Die jüngsten Zahlen stützten die Vorwürfe. Ausgerechnet die ungeliebte Stahlsparte, die Hiesinger abspalten und mit Tata Steel verschmelzen will, sorgte im abgelaufenen Zahl für eine Gewinnsteigerung, nicht jedoch jene Bereiche, die laut Hiesinger die Zukunft des Konzerns darstellen. Im Geschäft mit Industrieanlagen fielen gar Verluste an.

Bislang ist der langfristig orientierte Investor Cevian mit seinen Forderungen nach einer veränderten Strategie an der Krupp-Stiftung gescheitert, dem mit 20,9 Prozent größten Einzelaktionär das Essener DAX-Konzerns. Cevian kommt auf rund 18 Prozent und ist auch im Aufsichtsrat vertreten. Dass Elliott mit den Schweden an einem Strang ziehen wird, ist derzeit nicht erkennbar. Hätten beide Investoren ein Acting in Concert vereinbart, wäre schon ein gemeinsames Überschreiten der 20-Prozent-Schwelle meldepflichtig gewesen.

Elliott dürfte seine Agenda aber noch unmissverständlicher verfolgen. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 35 Milliarden Dollar hat der Investor seine Macht schon bei etlichen europäischen Unternehmen gezeigt, darunter der Bezahlfernsehsender Sky, der Chemiekonzern Akzo Nobel und Telecom Italia.

Elliott ist nicht zimperlich 
 

Bei dem italienischen Telekomkonzern besetzte Elliott kürzlich nach einer Schlacht mit Vivendi zwei Drittel der Verwaltungsratsmandate. Der Mehrheitsaktionär hält nur noch fünf von 15 Mandaten. In Deutschland drückte Elliott beim Maschinenbauer Gea ein neues Management durch und will beim Versorger Uniper, der sich seit Monaten gegen eine Übernahme durch den finnischen Stromriesen Fortum wehrt, in Kürze auf der Hauptversammlung einen Sonderprüfer durchsetzen. Er soll klären, ob Uniper-Chef Klaus Schäfer im Abwehrkampf Pflichten verletzt hat.

Bei Thyssenkrupp, so heißt es in einer Analyse von Jefferies, könnte Elliott darauf drängen, dass der Konzern sich vom Werkstoff-Handel trennt, einen Börsengang des Stahlgeschäfts einleitet und weitere Maßnahmen zur Sanierung des Investitionsgütergeschäfts ergreift.

Elliott selbst erklärte, der Ansatz bei Thyssenkrupp sei der gleiche wie bei allen anderen Investitionen auch. Man habe "viel Zeit und Ressourcen in die Analyse des Unternehmens investiert". Thyssen-Chef Hiesinger hat versprochen, noch im Juni die Fusion des traditionsreichen Stahlgeschäfts mit Tata Steel vertraglich zu besiegeln und anschließend eine neue Strategie für den verbleibenden Konzern vorzulegen.

Mitarbeit: Donato Paolo Mancini

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 24, 2018 08:40 ET (12:40 GMT)

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