Deutsche Anleihen haben am Donnerstag erneut
zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Nach der großen Verunsicherung an den vergangenen Tagen hatte sich die Lage am Anleihemarkt am Donnerstagmorgen nur vorübergehend etwas beruhigt. Die Sorge vor der designierten neuen italienischen Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischer Lega rückte wieder in den Blick der Anleger. Eine Ansteckungsgefahr durch Italien für andere Länder der Eurozone sei "noch nicht ganz vom Tisch", sagte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio. Dies gelte insbesondere dann, falls der starke Anstieg der Renditen italienischer Staatsanleihen weiter gehe. Bisher gebe es jedoch wenige Anzeichen für eine derartige Gefahr.
Auf der Suche nach einer Regierungsmannschaft in Italien ist nun auch Ärger um die Besetzung des wichtigen Finanzministeriums entbrannt. Die rechtspopulistische Lega pocht auf den Euro- und Deutschlandkritiker Paolo Savona. Eine Personalie wie der 81 Jahre alte Savona dürfte die Beziehungen zwischen Rom, Brüssel und Berlin zusätzlich belasten. Italienische Staatsanleihen gaben daher zwischenzeitliche Kursgewinne fast komplett wieder ab.
Deutsche Anleihen profitierten auch von der jüngsten Entwicklung im Nordkorea-Konflikt. US-Präsident Donald Trump hatte den für den 12. Juni mit Hochspannung erwarteten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un abgesagt. Auch die erneuten Zoll-Drohungen von Trump gegenüber Europa verunsicherten laut Händlern./jsl/he
ISIN DE0009652644
AXC0364 2018-05-24/18:22