Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am
Freitag stark zugelegt. Nach Italien droht jetzt auch Spanien zu
einem Unsicherheitsfaktor in der Eurozone zu werden. Dies treibt
Anleger in die als sicher geltenden deutschen Staatspapiere. Der
richtungweisende Euro-Bund-Future
Im Zuge der Korruptionsaffäre der spanischen Regierungspartei PP gerät Ministerpräsident Mariano Rajoy zunehmend in die Bredouille. Die Sozialistische Partei (PSOE), die größte Oppositionspartei des Landes, brachte einen Misstrauensantrag gegen den 63-Jährigen ein. Die Sozialisten sind allerdings auch auf die liberalen Ciudadanos angewiesen. Ciudadanos-Generalsekretär José Manuel Villegas forderte Rajoy auf, Neuwahlen auszurufen. Die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen legten stark zu. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg um 0,10 Prozentpunkte auf 1,48 Prozent und die Kurse gerieten stark unter Druck.
Merklich zugelegt haben auch die Renditen italienischer Papiere. Hier verunsichert weiter die Aussicht auf eine populistische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega. Neben einer anti-europäischen Rhetorik beunruhigen die Pläne der eurokritischen Koalition für Steuersenkungen, ein Mindesteinkommen und andere teure Vorhaben die Finanzmärkte. Die Unsicherheit hat auch die Kurse portugiesische Anleihen unter Druck gebracht.
Das etwas besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklima bewegte den Anleihemarkt nicht. Das Geschäftsklima hat im Mai seinen jüngsten Abwärtstrend zunächst gestoppt. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht in den Ifo-Daten noch keinen Grund zur Entwarnung. Seiner Einschätzung nach gibt es nach wie vor "gute fundamentale Gründe für ein länger nachlassendes Wirtschaftswachstum". Tatsächlich schauen die Unternehmen laut den Ifo-Daten skeptischer in die Zukunft. Ihre aktuelle Lage bewerten sie hingegen etwas günstiger als im Vormonat./jsl/jkr/nas
ISIN DE0009652644
AXC0142 2018-05-25/13:56