Auf den ersten Blick gibt es an den Zahlen von Deutschlands größtem Agrarhandelskonzern nichts auszusetzen: BayWa hat im Geschäftsjahr 2017 in allen operativen Segmenten Ergebnissteigerungen erreicht, die Dividende soll um knapp 6 % erhöht werden und auch der Ausblick für 2018 verspricht Wachstum. Doch obwohl die Aktie knapp unter ihrem aktuellen Buchwert notiert, greifen Anleger nicht zu. Dass im Konzernergebnis ein Sonderertrag aus dem Verkauf des BayWa-Hochhauses steckte, ist nur ein kleiner Makel. Mehr verschreckt die latente Margenschwäche des Agrar-Riesen. Das soll sich ändern: Gelingt der Wandel vom Großhändler zum Projektentwickler, ist mittelfristig Geschäft mit höheren Margen zu erwarten. Für Aktionäre bieten sich dann wieder Chancen.
Knapp 68 % der 2017er-Erlöse (rd. 10,8 Mrd. Euro) erzielte BayWa im Segment Agrar mit Handel und Logistik von Agrarrohstoffen sowie dem Vertrieb von Betriebs- und Futtermitteln. Um zukünftig rentabler zu werden, soll hier das höhermargige Spezialitätengeschäft ausgebaut werden. In der Sparte Energie, die rund 22 % der Umsätze (2017: rd. 3,6 Mrd. Euro) ausmachte, legt der Konzern neben dem klassischen Vertrieb von Heizöl, Kraftstoffen und Holzpellets sein Augenmerk nun verstärkt auf regenerative Energien. Dort will BayWa als Projektentwickler auftreten und so die Wertschöpfungskette erweitern. Im Segment Bau werden etwa 10 % der Erlöse (2017: rd. 1,6 Mrd. Euro), noch überwiegend mit dem Baustoffhandel, ...
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