BERLIN (Dow Jones)--Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat dem Autohersteller Daimler bis Mitte Juni Zeit gegeben, eine Lösung für den Abgasschummel bei dem Transporter Vito zu finden. Demnach hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), das Scheuer untersteht, den Stuttgartern eine Frist bis zum 15. Juni "zur Vorlage einer technischen Lösung und deren Umsetzung" gesetzt.
Das KBA hatte bei Nachprüfungen des Mercedes Vito mit 1,6 Liter-Dieselmotor Abschalteinrichtungen gefunden, die unzulässig sind. Sie sorgen dafür, dass die Abgase nicht richtig von giftigen Stickoxiden gesäubert werden. Daimler bestreitet bisher, dass diese Programme illegal sind und will sich notfalls juristisch gegen diese Feststellung wehren. Dabei handelt es sich weltweit um 6.300 Wagen, wovon knapp 1.400 in Deutschland unterwegs sind.
Der Autobauer und das Ministerium werden nach Scheuers Worten jetzt in einen intensiven Austausch über die komplizierten technischen Fragen treten. "Bei einem weiteren Treffen in 14 Tagen werden die konkreten Ergebnisse auf dem Tisch liegen", kündigte der CSU-Politiker an. Für das betroffene Vito-Modell wurde außerdem ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, das bei der EU-weiten Typengenehmigung ansetzt.
Neben den bekannten Schwierigkeiten mit dem Vito in relativ überschaubarer Stückzahl könnte sich das Modell zu einem echten Problem-Wagen entwickeln. Bei Daimler müssen einem Bericht zufolge insgesamt rund 120.000 Diesel auf mögliche unzulässige Abschalteinrichtungen der Abgasreinigung untersucht werden. Dabei handele es sich um weltweit rund 40.000 Dieselmotoren im Vito und 80.000 in der C-Klasse. Das berichtete die Bild am Sonntag.
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May 28, 2018 05:23 ET (09:23 GMT)
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