Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ENTSENDERICHTLINIE - Die deutsche Wirtschaft befürchtet massive wirtschaftliche Nachteile durch die Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie in einem Brief fordert Steffen Kampeter, der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), alle deutschen Abgeordneten des EU-Parlaments auf, bei der Abstimmung am Dienstag gegen die Neuregelung zu stimmen. "Die Umsetzung der Richtlinie in der zur Abstimmung stehenden Form wird den Binnenmarkt schwer beschädigen", heißt es in dem Schreiben, das Welt vorliegt. Es würden "Abschottungen innerhalb der EU für die Erbringung von grenzüberschreitenden Dienstleistungen" etabliert. Den deutschen Unternehmen, die vorwiegend qualifizierte Arbeitnehmer ins Ausland entsenden, drohten Rechtsunsicherheiten und Bürokratie, warnt Kampeter. (Welt S. 10)
OECD - Die US-Regierung macht Druck auf die OECD. Sie hat dem Botschafterrat der Organisation eine grundlegende Evaluierung des OECD-Generalsekretariats mit seinen 2.500 Mitarbeitern vorgeschlagen. Darin sollen Haushaltsfragen, das Verhältnis zwischen Mitgliedstaaten und dem OECD-Sekretariat, mehr Transparenz und die Kontrolle der Arbeit des Generalsekretärs geprüft werden, heißt es laut FAZ aus OECD-Kreisen. (FAZ S. 17)
ITALIEN - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sieht in der italienischen Staatskrise eine große Gefahr für Deutschlands Wirtschaft. "Italien ist so groß und bedeutsam, dass seine Krise zu Deutschlands Problem wird", sagte Fratzscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Italien könne auch Deutschland mit in den Sog einer tiefen Depression ziehen: "Dann wird es düster aussehen für Europa." (RND)
BAMF - In der Bamf-Affäre erhöht die SPD den Druck auf Innenminister Horst Seehofer (CSU). "Horst Seehofer muss glaubwürdig aufklären, wann er von welchen Vorgängen Kenntnis erlangt hat", sagte SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Aufklären und Konsequenzen ziehen - davon wird auch abhängen, wie die weitere Aufarbeitung aussieht", so Schäfer-Gümbel weiter. "Wenn Herr Seehofer die Aufklärung so gar nicht voranbringt, kann man die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses als ultima ratio nicht mehr ausschließen." (RND)
SOZIALBEITRÄGE - Die IG Metall warnt vor einer raschen Entlastung der Arbeitnehmer bei den Sozialbeiträgen. "Es macht keinen Sinn, sichtbare Defizite in den Sozialversicherungen beizubehalten und die vorhandenen Mittel einfach für Beitragssenkungen auszugeben", sagte Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wegen guter Konjunkturentwicklung und steigender Löhne sei die Finanzsituation in den Sozialversicherungen relativ gut. Es müsse jetzt darüber gesprochen werden, wie vorhandene Spielräume genutzt werden könnten. "Unsere Auffassung ist, dass nicht sofort über niedrigere Beiträge nachgedacht werden sollte, sondern erst einmal über Qualität und Umfang der Leistungen", so Urban weiter. (RND)
ARZNEIMITTEL - Im EU-Vergleich sind Arzneien in Deutschland am teuersten - obwohl der deutsche Markt der größte in Europa ist. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse beträgt die jährliche Teuerungsrate bei neuen Mitteln bis zu 73 Prozent. (Handelsblatt S. 16)
BUNDESNACHRICHTENDIENST - Seit Jahren zapft der Bundesnachrichtendienst Daten vom größten Internetknoten der Welt in Frankfurt ab. Nun möchte die Betreiberfirma De-Cix die Verbindung kappen - und zieht vor Gericht. (SZ S. 6)
IRAN - Die europäischen Notenbanken sollen Milliarden an den Iran überweisen. Auf diese Weise will die Eurozone die amerikanischen Sanktionen gegen Teheran umgehen. Die Zentralbanken sind allerdings alles andere als begeistert. (Handelsblatt S. 8)
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May 29, 2018 00:27 ET (04:27 GMT)
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