Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Preisdaten aus Bundesländern deuten auf höhere Inflation
Die höheren Preise für Energie und Lebensmittel lassen die Inflation in Deutschland steigen. In sechs Bundesländern stiegen die Verbraucherpreise im Mai mit Raten von 0,4 bis 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Jahresinflation zog in diesen Bundesländern auf 1,9 bis 2,4 Prozent spürbar an. Die bisher veröffentlichten Daten legen nahe, dass die Inflationsdaten im Mai über den Prognosen liegen werden.
OECD senkt BIP-Prognosen Deutschlands und Frankreichs
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland und Frankreich im laufenden Jahr spürbar gesenkt, die für den Euroraum, die USA und China aber weitgehend unverändert gelassen. Wie die OECD mitteilte, rechnet sie für 2018 mit einem Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,1 Prozent. In ihrem Mitte März veröffentlichten Prognose-Update hatte die OECD noch 2,4 Prozent Wachstum prognostiziert. Die Voraussage für 2019 wurde auf ebenfalls 2,1 (bisher: 2,2) Prozent reduziert.
OECD rät Italien zu arbeitsmarktfreundlichen Reformen und Armutsbekämpfung
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Italien zu arbeitsmarktfreundlichen Reformen, einer effektiveren Armutsbekämpfung und Infrastrukturinvestitionen geraten. In ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick senkte sie die Wachstumsprognosen für die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums.
DIW: Deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang runter
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) weist im Mai nach Angaben des Instituts "auf eine leichte Abkühlung der deutschen Wirtschaft hin". Es sinke etwas, liege mit nunmehr 102 Punkten aber noch über der 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum in Höhe von gut 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal stehe, teilte das DIW mit.
DIHK senkt Wachstumsprognose 2018 auf 2,2 von 2,7 Prozent
Die deutsche Wirtschaft wird nach Erwartung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in diesem Jahr deutlich weniger wachsen als noch vor einigen Monaten erwartet. In ihrer jüngsten Konjunkturprognose sagt die Kammerorganisation für 2018 einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,2 Prozent voraus. "Angesichts der entstandenen Unsicherheiten senkt der DIHK seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich von 2,7 Prozent", sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben bei einer Pressekonferenz.
DIHK sieht Aufschwung auf dem Prüfstand
Die deutsche Wirtschaft bewertet nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ihre derzeitige Geschäftslage negativer als zu Jahresbeginn und ist auch für die Zukunft etwas pessimistischer. Als gut schätzten ihre Lage 51 Prozent ein und als schlecht 6 Prozent. Der daraus resultierende Saldo der Anteile guter und schlechter Lagebeurteilungen hat sich gegenüber der Vorumfrage auf 45 von 48 Punkten verringert.
Zahl der Arbeitslosen sinkt im Mai stärker als erwartet
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Mai etwas günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, sank die Arbeitslosenzahl um 68.000 Personen. Damit sind nun 2,315 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Im April war die Zahl der Arbeitslosen bereits um 74.000 Personen gesunken.
Frankreichs BIP-Wachstum für erstes Quartal nach unten revidiert
Die französische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2018 etwas schwächer gewachsen als zunächst gemeldet. Wie die Statistikbehörde berichtete, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Zuvor war ein BIP-Plus von 0,3 Prozent genannt worden. Im vierten Quartal hatte die französische Wirtschaft noch um 0,7 Prozent zugelegt.
Spaniens Inflation höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Spanien hat im Mai weitaus stärker zugenommen als erwartet. Nach Mitteilung der Statistikbehörde INE erhöhte sich der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 2,1 (April: 1,1) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 1,7 Prozent prognostiziert. Das könnte Erwartungen stützen, dass die Verbraucherpreise auch im Euroraum deutlicher steigen als bislang angenommen.
Wirtschaftsstimmung im Euroraum hält sich besser als angenommen
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Mai nur leicht eingetrübt und damit besser gehalten als erwartet. Die EU-Kommission sprach von einer "weiteren Stabilisierung". Der von der Behörde erhobene Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 112,5 Punkte von 112,7 im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Indexrückgang auf 112,0 Zähler gerechnet.
Eurozone-Geschäftsklima steigt im Mai
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat leicht aufgehellt. Wie die Europäische Kommission berichtete, stieg der entsprechende Index auf plus 1,45 Punkte von revidiert plus 1,39 (vorläufig: plus 1,35) Punkten im April. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von plus 1,30 Zähler erwartet.
EZB teilt bei 91-tägigem Repo-Geschäft 2,887 Milliarden Euro zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von 91 Tagen 2,887 Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurden die Gebote von 17 Instituten voll bedient, wie die EZB mitteilte. Die Banken des Euroraums besorgten sich somit 0,528 Milliarden Euro mehr an Liquidität.
EZB teilt bei Dollar-Tender 70,4 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 70,4 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 61,5 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,20 (zuvor: 2,21) Prozent.
Kohlekommission von Tagesordnung des Kabinetts abgesetzt
Das Bundeskabinett wird sich entgegen der ursprünglichen Planungen am Mittwoch nicht mit der Einsetzung der Kohlekommission befassen. Das geht aus einer Mitteilung des Bundespresseamtes hervor. In dieser aktualisierten Tagesordnung taucht der am Vorabend aufgeführte Punkt "Einsetzung einer Kommission 'Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung'" nicht mehr auf. Zu den Gründen dafür wurden keine Angaben gemacht.
Italiens Präsident trifft Cottarelli zum informellen Treffen
Italiens Präsident Sergio Mattarella hat am Mittwochmorgen ein informelles Treffen mit dem designierten Premierminister Carlo Cottarelli, während die Gespräche über die Bildung einer Regierung fortgesetzt werden. Das sagte ein Beamter der Präsidentschaft. Es könnte sein, dass Cottarelli nach dem Treffen eine Erklärung abgibt. Eigentlich wollte Cottarelli schon am Dienstag eine Ministerliste vorlegen.
Italiens Präsident erwägt Koalition von Fünf Sterne und Lega
Italiens Präsident Sergio Mattarella erwägt die Wiederbelebung einer Koalitionsregierung, die von der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega gebildet wird, während die Gespräche über eine Lösung der politischen Krise Italiens weiterlaufen. Am Montag hatte Mattarella den Wirtschaftswissenschaftler Carlo Cottarelli beauftragt, eine Expertenregierung zu bilden, nachdem ein erster Anlauf zu einer Regierung aus Fünf Sterne und Lega gescheitert war. Ein Beamter der Präsidentschaft sagte, Mattarella warte nun darauf, ob eine Koalitionsregierung zwischen Fünf Sterne und der Lega gebildet werden könne.
Spaniens Regierungschef Rajoy schließt Rücktritt aus
Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy hat angesichts der Korruptionsaffäre um seine regierende Volkspartei (PP) einen Rücktritt ausgeschlossen. "Ich habe ein Mandat der Bürger", sagte der Ministerpräsident im spanischen Parlament in Madrid - zwei Tage vor einem geplanten Misstrauensvotum gegen seine Regierung. Er habe die Absicht, diesen Auftrag bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2020 zu erfüllen, erklärte Rajoy.
+++ Konjunkturdaten +++
Indonesiens Zentralbank erhöht Leitzins (Reposatz) um 25 Bp auf 4,75%
Belgien Mai Verbraucherpreise +1,82% (Apr: +1,52%) gg Vorjahr
Schweden 1Q BIP +3,3% gg Vorjahr
Schweden 1Q BIP +0,7% gg Vorquartal
Schweden 1Q BIP PROGNOSE: +3,4% gg Vorjahr
Schweden 1Q BIP PROGNOSE: +0,5% gg Vorquartal
US/MBA Market Index Woche per 25. Mai -2,9% auf 356,1 (Vorwoche: 366,7)
US/MBA Purchase Index Woche per 25. Mai -1,9% auf 242,7 (Vorwoche: 247,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 25. Mai -4,7% auf 970,7 (Vorwoche: 1.018,1)
DJG/DJN/AFP/apo
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May 30, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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