FRANKFURT (Dow Jones)--Salzgitter fordert von der EU-Kommission kurzfristig geeignete Maßnahmen, um die EU-Stahlindustrie vor umgelenkten Stahlmengen zu schützen. "Unsere direkte Betroffenheit ist gering", sagte Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender des zweitgrößten deutschen Stahlherstellers nach Thyssen-Krupp, mit Blick auf die US-Zölle. Aus einigen Ländern seien die Importe in die EU aber bereits deutlich gestiegen, so der Salzgitter-Chef zum "Tagesspiegel". Als Beispiel nannte er die Türkei. "Dies könnten durchaus Umlenkungsmengen aufgrund der angekündigten US-Maßnahmen sein". Die Importe in die EU seien jedenfalls auf einem Rekordniveau.
Weiter sagt er, die Politik der EU im Handelsstreit mit den USA sei "entschlossen und klug. Mit Druck und Drohungen lassen wir uns nicht an den Verhandlungstisch zwingen."
Alles in allem sein "das Anstreben außenpolitischer Ziele über wirtschaftlichen Druck zulasten von Verbündeten und Freunden und zugunsten von Chinesen und Indern schon erstaunlich", kritisierte Fuhrmann die USA. Der Umgang mit Zöllen durch die Trump-Regierung sei "eine absichtsvolle Gestaltung von Recht und Politik". Der Salzgitter-Chef befürwortete gleichzeitig "einen gedeihlichen Dialog" mit Russland.
DJG/hru
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June 03, 2018 10:28 ET (14:28 GMT)
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