Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FAMILIEN - Familien sollen von 2019 an um 9,8 Milliarden Euro entlastet werden. Das Bundesfinanzministerium habe einen Gesetzentwurf dazu in die Ressortabstimmung gegeben, hieß es am Montag aus Regierungskreisen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, soll es zehn Euro mehr Kindergeld geben, auch Kinder- und Grundfreibetrag steigen. Zudem soll die kalte Progression entschärft werden. (SZ S. 17/Handelsblatt S. 6)
BAMF - Der frühere Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, bewertet seine Zusammenarbeit mit Innenministerium und Kanzleramt in der Zeit der Flüchtlingskrise "sehr positiv". Nachdem die Probleme der Behörde 2015 erkannt worden seien, hätten beide "großes Interesse an unseren Lösungsvorschlägen gezeigt", sagte Weise. (FAZ S. 15)
NETZWERKE - Nach neuen Vorwürfen gegen Facebook strebt die EU einen verbesserten Schutz der Nutzerrechte an. Darüber habe bei einer Aussprache der EU-Justizminister Einvernehmen bestanden, hieß es unter EU-Diplomaten. Der Whistleblower Christopher Wylie sagte bei einer Anhörung im Europaparlament, die Entscheidung der Briten für den Brexit sei vermutlich durch gezielte Wählermanipulation über Facebook zustande gekommen. (FAZ S. 19)
DAX - Britische Investoren haben 2017 wieder verstärkt Aktien von DAX-Unternehmen gekauft. Ihr Anteil am DAX ist gemäß einer Studie im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 20,4 Prozent gestiegen. 2016 war es aufgrund der Brexit-Entscheidung noch zu Mittelabflüssen (minus 1,6 Prozentpunkte) gekommen, wie der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) und Ipreo, ein Beratungs- und Technologieunternehmen für Investor Relations (IR), in der gemeinsamen Marktstudie "Investoren der Deutschland AG 5.0" mitteilen. "Die Rückkehr von UK-Investoren in den DAX ist ein positives Signal, besonders vor dem Hintergrund der Brexit-Unsicherheiten", kommentiert Frederik Frank, Associate Director bei Ipreo, dieses Studienergebnis. Auch der Anteil nordamerikanischer Investoren habe sich um knapp einen Prozentpunkt auf 33,5 Prozent des institutionellen Streubesitzes im DAX erhöht. (Börsen-Zeitung S. 9)
INSEKTEN - Die Bundesregierung stuft den Rückgang der Insekten in Deutschland als dramatisch ein und sieht einen "akuten Handlungsbedarf", um mögliche Folgen für Ökosysteme und Menschen abzuwenden. Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht des Bundesumweltministeriums hervor, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Von den bislang in den Roten Listen bewerteten 8.000 Insektenarten in Deutschland gelten demnach 42 Prozent als bestandsgefährdet, extrem selten, bereits ausgestorben oder verschollen, schreiben die Experten des Bundesamtes für Naturschutz in dem Bericht, der am Mittwoch auf der Umweltministerkonferenz der Länder in Bremen vorgelegt werden soll. (Rheinische Post)
BAULAND - Die Baulandpreise haben sich bundesweit seit der Finanzmarktkrise deutlich verteuert. Zwischen 2008 bis 2016 stiegen die Grundstückspreise für Wohnimmobilien durchschnittlich um rund 35 Prozent. In den Jahren davor zwischen 2000 und 2007 waren die Preise um elf Prozent geklettert. Dies geht aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Die Preise stiegen damit stärker als die Inflationsrate. (Funke Mediengruppe)
RICHTER - Die Justizminister der Länder beraten über die Einführung einer Regelanfrage beim Verfassungsschutz, um die Einstellung extremistischer Richter zu verhindern. Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) hat dies für die am Mittwoch in Eisenach beginnende Frühjahrskonferenz beantragt; darüber hatte zuerst die Bild-Zeitung berichtet. Weil etwa durch den Pakt für den Rechtsstaat Personal in großem Umfang eingestellt werden solle, müsse man Vorkehrungen treffen, um "die staatlichen Strukturen vor extremistischem Gedankengut zu bewahren". (SZ S. 1)
CYBERANGRIFF - Bei Hackerangriffen will die Bundeswehr in Extremfällen auch konventionelle Waffen für Gegenschläge einsetzen. Um das Risiko einer militärischen Eskalation zu verringern, wünschen sich viele Sicherheitsexperten klarere internationale Regeln für mehr Cybersicherheit. (Handelsblatt S. 10)
OECD - Sein Verbleib war eine Überraschung - doch nun gehen Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Chefvolkswirt Ludger Schuknecht getrennte Wege: Schuknecht wechselt als Vizechef zur Industrieländerorganisation OECD. Nach dem Regierungswechsel war der 55-Jährige, der unter Wolfgang Schäuble (CDU) von der Europäischen Zentralbank zum Bundesfinanzministerium kam, von Scholz zunächst auf seinem Posten belassen worden. Dann hatte es sogar geheißen, Schuknechts im Sommer auslaufender Vertrag im Finanzministerium solle verlängert werden. Dies hatte in der SPD wie auch im Ausland zu Verwunderung geführt. Schuknecht ist zwar ein angesehener Ökonom, gilt aber auch als "ordoliberaler Hardliner", der für einen strengen Sparkurs in Europa steht. (Handelsblatt S. 46)
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June 05, 2018 00:23 ET (04:23 GMT)
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