Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN/LUFTHANSA - Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat die Monopolstellung der Deutschen Bahn im Fernverkehr kritisiert. "Die Bahn hat im Fernverkehr einen Anteil von 99 Prozent. Da kann man nicht von Wettbewerb sprechen", sagte Mundt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Kartellamtschef äußerte sich zugleich positiv über einen neuen Anbieter auf der Schiene: "Flixtrain ist ein sehr interessantes Projekt. Davon könnten wettbewerbsfördernde Impulse ausgehen." Insgesamt müsse sicherlich noch viel geschehen, damit mehr Anbieter auf den Markt kommen, mahnte Mundt. Schlagkräftige Regulierung sei wichtig, damit der Zugang zur Infrastruktur gewährleistet sei. Er erinnerte daran, dass das Instrumentarium für die Bundesnetzagentur 2016 verbessert worden sei. Es bleibe abzuwarten, ob dies ausreiche, um den Wettbewerb zu beleben. Auch im deutschen Flugverkehr sieht Mundt noch Potenzial für mehr Wettbewerb. "Die Lufthansa hat noch immer Monopolstrecken in Deutschland", sagte er. "Wir beobachten genau, wie sich die Preise auf diesen Routen entwickeln. Es ist daher wichtig, dass der Markt weiterhin neuen Airlines offen steht." (Funke Mediengruppe)
FACEBOOK - In das Verwaltungsverfahren des Bundeskartellamts gegen das Online-Netzwerk Facebook kommt Bewegung. "Facebook hat zu unseren Bedenken Stellung genommen", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir schauen uns nun die Argumente an und entscheiden dann, wie wir weiter vorgehen." Mundt rechtfertigte das Vorgehen seiner Behörde gegen Facebook: "Wer bei Facebook sein will, muss den ganzen Datensammelaktivitäten des Unternehmens zustimmen. Aufgrund der Marktmacht des Unternehmens kann man nicht von einer freiwilligen Zustimmung sprechen." "Wer rechnet denn schon damit, dass seine Daten auch dann gesammelt werden, wenn er auf einer Drittseite außerhalb des Facebook-Netzwerkes surft", führte Mundt weiter aus. "Wir prüfen, ob das rechtmäßig ist oder ob Facebook seine Marktmacht missbräuchlich ausnutzt." (Funke Mediengruppe)
VOLKSWAGEN - Volkswagen kann nicht garantieren, dass fristgerecht alle Autos bis zum Herbst von den Zulassungsbehörden mit dem neuen Zulassungsstandard WLTP abgenommen worden sind. Die Konsequenz: In Wolfsburg dürfte ab August die Produktion gekappt werden. Auch über Kurzarbeit wird bereits diskutiert. "Im zweiten Halbjahr wird es kräftige Bremsspuren geben", so ein VW-Insider. Bei Volkswagen stehen verschiedene Modelle zur Disposition, sollten nicht mehr alle Autos produziert werden können. Kurzarbeit und eine damit verbundene Vier-Tage-Woche sollen aber nach Möglichkeit vermieden werden. "Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten", sagt VW-Personalchef Martin Rosik. Schon Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass die VW-Konzerntochter Porsche ihren SUV Cayenne bis Frühjahr nur begrenzt anbieten kann. Ähnliche Probleme haben unter anderem Renault und Hyundai. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wirft der EU-Kommission vor, sie habe der Branche bei der WLTP-Einführung zu wenig Zeit gelassen. (Handelsblatt S. 4)
THYSSENKRUPP - Der US-Hedgefonds Elliott investiert stark in Deutschland. Jetzt fordert das Fondsmanagement im Handelsblatt-Interview eine Ablösung von Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger. Die Kritik ist scharf. In der "aufgeblasenen Konzernzentrale" säßen zu viele Leute, die "nicht nur viel Geld kosten, sondern auch Entscheidungen behindern". (Handelsblatt S. 16/Börsen-Zeitung S. 9)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2018 00:32 ET (04:32 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.